Spanien sagt Nein zum Atomkraftausstieg
Am Sonntag dürften die Konservativen in Spanien die Parlamentswahl gewinnen. Die aktuellen Umfragen deuten jedenfalls einen Sieg der Konservativen Partei an. Die könnte dann im Bündnis mit der rechtsnationalen Vox-Partei den amtierenden Ministerpräsidenten Pedro Sanchez ablösen. Ein weiteres Land in der EU würde dann eine konservative Regierung bekommen (FB vom 03.07.).
Spanien wird Atomkraftausstieg stoppen
Ein Wahlsieg der Konservativen dürfte dazu führen, dass das nächste EU-Land eine Rolle rückwärts beim Atomausstieg macht. Die Partei wirbt offen damit, dass sie den spanischen Exit aus der Atomkraft nicht umsetzen will. Statt die AKW ab 2027 abzuschalten, sollen sie weiter genutzt werden.
Deutschland wird dann einen weiteren Wegbegleiter auf dem Atom-Ausstiegspfad verlieren. Denn auch Schweden setzt nach einer energetischen Kehrtwende wieder voll auf Atomkraft. Die neue Regierung in Schweden will die Atomkraft sogar zügig ausbauen, damit die „Stromproduktion fossilfrei“ wird. An drei Standorten wird mit sechs Reaktoren Atomstrom erzeugt. Allein das größte AKW Forsmark wird bis weit in die 2040er Jahre laufen, eventuell sogar bis 2060.
Mini-Meiler sind die Zukunft
Auch Großbritannien setzt wieder voll auf Atomkraft. Das Land hat Atomenergie als umweltfreundlich eingestuft, ebenso wie die EU. Jetzt hat sich das Land eine neue Zielvorgabe gegeben. Im Jahr 2050 sollen 25% des Stroms sollen in AKW erzeugt werden. Aktuell sind es 15%. Um den Auf- und Ausbau der Atomenergie zu beschleunigen, hat UK jetzt sogar ein neues Förderprogramm beschlossen.
Technologisch sehen Schweden und Großbritannien die Zukunft vor allem in modularen Kleinkraftwerken. In diese Richtung denken und arbeiten auch Forscher in den USA und Japan. UK hat für den Aufbau modularer Klein-AKW bereits 23 Mrd. Euro zur Verfügung gestellt.
Deutsche Experten wandern aus
Auch deutsche Kernphysik-Experten sehen in diesen Kraftwerken viel Potenzial. Zudem bestätigt ein Physiker, der in der Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit arbeitet, dass es noch geraume Zeit möglich wäre, die deutschen AKW wieder sicher in Betrieb zu nehmen. Je länger Deutschland aber am Atomausstieg festhalte, desto unwahrscheinlicher wird auch bei uns „eine Rolle rückwärts“. Denn die Mitarbeiter und das Know how wandern sukzessive ab. Sie bringen ihre Fähigkeiten und Kenntnisse global in den Ländern und Unternehmen ein, die weiter auf Atomstrom setzen.