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Brasilien

Gefangen im Abwärtstaumel

Brasilien steckt in einer schweren Krise. Besserung ist vorerst nicht in Sicht.
Brasiliens Abrutsch seit 2013 ist beispiellos. Nun hat Fitch das Land auf Ramschstatus herabgestuft. Und das nicht ohne Grund: Denn die politische Dauerkrise ist mit einer hartnäckigen Wirtschaftskrise verbunden. Sie hat strukturelle Gründe: Rohstofflastigkeit, mangelnde Produktivität, Inflation, Investitionsschwäche. Dabei sollten die Fußball-WM 2014 und die Olympischen Spiele 2016 für einen Boom sorgen. Doch nun ging die Wirtschaftsleistung 2015 um knapp 4% zurück, diese Jahr rechnet Fitch mit einer weiteren Schrumpfung um 2,5%. Besorgniserregend entwickeln sich die Staatsfinanzen. Das Haushaltsdefizit erreichte im vergangenen Jahr 10%. Besserung ist angesichts blockierter Sparpläne nicht in Sicht. Der Schuldenstand gemessen am BIP wird 70% betragen und weiter zulegen. Brasilien erhält allerdings nach wie vor ausreichend Auslandskredite. Auch ausländische Direktinvestitionen decken den jährlichen Finanzierungsbedarf von 200 Mrd. US-Dollar ab. Zudem verfügt Brasilien über Währungsreserven von 360 Mrd. US-Dollar. Kippt das Vertrauen, droht angesichts der Zinslasten von 7% des BIP ein Bankrott wie einst in Argentinien. Die politische Spitze des Landes bis hin zu Präsidentin Dilma Rousseff ist zudem von Gefängnis bedroht. Ihr wird Korruption zur Last gelegt. Das lähmt zusätzlich, zumal die Notenbank mit 14,25% Leitzins die Abwertung des Real nicht verhindern konnte, aber die Investitionen abwürgte. Wenn sich nicht bald die Rohstoffpreise erholen, wird Brasilien zum Dauerpatienten. Die Lohnstückkosten haben sich binnen eines Jahrzehnts verdoppelt, Wettbewerber wie Indien legten hier dagegen kaum zu.

Fazit: Erst bei gründlichem politischen Ausmisten in Brasilia (Vorgezogene Präsidentschaftswahlen mit Sieg der Konservativen?) kann es wieder aufwärts gehen. Die zu erwartende leichte wirtschaftliche Erholung 2017 ist nur als Normalisierung nach dem tiefen Fall zu werten.

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