Steigende Inflation, dümpelnde Produktion
Die Inflation steigt, die Produktion fällt – das hat Auswirkungen auf Argentiniens Wirtschaftsstruktur.
Die aktuellen Daten aus Argentinien enttäuschen erneut. Die (tatsächliche) Inflation wurde für Juni mit 27,9% festgestellt. Die letzte offizielle Zahl liegt per Mai vor. Mit ihr gestand die Regierung immerhin 15,3% Preisauftrieb ein. Unterdessen verschlechtert sich die Lage der produzierenden Wirtschaft weiter. Die Produktion erhöhte sich zwar im Monatsvergleich um 0,4%. Sie liegt damit aber um rund 3,9% unter dem Niveau des Vorjahres. Neben den Finanzproblemen macht sich die Schwäche Brasiliens immer mehr bemerkbar. Sie bremst die eng mit dem Nachbarn verflochtenen argentinischen Autobauer aus. Die Produktion fiel um 9,7% im Jahresvergleich. Der industrielle Anteil an den Exporten ist dramatisch gefallen. Argentinien fällt immer mehr auf die Rolle eines Agrarproduzenten zurück. Unterdessen steigen die innenpolitischen Spannungen. Massimo Kirchner, Sohn der amtierenden Präsidentin Cristina Kirchner, kandidiert nicht nur für die anstehenden Parlamentswahlen. Er ist auch schon ins Visier der Justiz geraten. Der Verdacht lautet auf Korruption und Geldwäsche im Zusammenhang mit Immobiliengeschäften.
Fazit: Der Übergang in die Zeit nach Kirchner dürfte noch unruhig werden und die Wirtschaft belasten.