Silbernachfrage wird sich vervielfachen
Der Silberpreis ist deutlich unter Druck gekommen. Vor einem Monat notierte das weißglänzende Edelmetall noch in der Nähe des Widerstandsbereichs (FD vom 09.12.2022) um 24,50 US-Dollar je Feinunze. Inzwischen handelt Silber mit rund 21 US-Dollar je Feinunze wieder knapp unterhalb der 21-Dollar-Marke. Der Rücksetzer auf das alte Ausbruchsniveau bietet mittel- und langfristig orientierten Anlegern nun erneut eine gute Einstiegsgelegenheit
Photovoltaik und Elektromobilität treiben Industrie-Nachfrage
Am fundamental-positiven Bild hat sich nichts geändert. Die industrielle Nachfrage nach Silber steigt seit Jahren deutlich. Als Metall mit der höchsten elektrischen Leitfähigkeit wird Silber vor allem für emissionsarme Technologien wie in der Solarindustrie verwendet. Deren Entwicklung wird durch die Energiewende noch beschleunigt. Die Solarbranche installierte bis 2020 eine Kapazität von 130 Gigawatt und benötigte dafür 3.142 Tonnen Silber (rund 12% der jährlichen Produktion weltweit). Bis 2027 sollen Solarpanels in einem Umfang von 2.400 Gigawatt installiert werden – das entspricht den Kapazitäten der gesamten letzten 20 Jahre.
Zudem wird Silber im Bereich der E-Mobilität benötigt. Bereits im Jahr 2020 belief sich die Nachfrage aus der Autoindustrie auf 7% der weltweiten Produktion. Damals machten E-Fahrzeuge gerade einmal 5% des gesamten Automarkts aus. Die Internationale Energieagentur (IEA) geht davon aus, dass der Marktanteil von Elektrofahrzeugen bis 2030 auf 60% steigen wird, wenn die Ziele des Pariser Klimaabkommens erreicht werden sollen. Folglich dürfte auch hier die Nachfrage nach Silber steigen.
Minen-Stopp in Peru verknappt das Angebot
Das Silberangebot kommt dieser Entwicklung kaum hinterher. Aktuell wird sie zusätzlich durch die Stilllegung der Kupfermine Las Bambas in Peru weiter verknappt. Silber ist ein Nebenprodukt der Kupfergewinnung – die Mine fördert jährlich etwa 5,7 Millionen Unzen Silber.