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Von Russland über den Bosporus nach Europa

Türkei ist Drehscheibe für russisches Metall

Sultan Ahmed Moschee in Istanbul. © WALLER BANSAR / Getty Images / iStock
Russische Metalle gelangen nach wie vor in großen Mengen nach Europa. Möglich macht es der Handel über die Türkei. Vor allem ein EU-Land ist dabei der inzwischen mit abstand wichtigste Käufer über diese Route.

Die Türkei hat sich zu einer Drehscheibe für die Metall-Lieferungen aus Russland etabliert. Zwar gibt es keine generellen Sanktionen gegen russisches Metall. Allerdings wurden als Folge des Ukraine-Kriegs westliche Sanktionen gegen einzelne Firmen und Oligarchen (z.B. Ural Mining and Metallurgical Company, UMMC). Das ist immerhin der zweitgrößte russische Kupfer-Produzent. 

Über die Türkei floriert der Handel mit russischen Metallen - auch von sanktionierten russischen Unternehmen. So hat der schweizerische Metallkonzern Glencore allein im Monat Juli mehr als 5.000 Tonnen Kupferbleche der UMMC über die Türkei erworben und diese nach Livorno in Italien verschiffen lassen.

Russische Metalle werden über die Türke gehandelt

Über die Türkei laufen vor allem russische Lieferungen von Zink, Kupfer und auch Aluminium. Denn das Bosporus-Land unterhält ungeachtet des Ukraine-Kriegs weiter enge wirtschaftliche Beziehungen zu Russland. Russland ist auch heute einer der wichtigsten Handelspartner für die Türkei, die vor allem Energie aus Russland bezieht. 

Etliche Länder kaufen Metalle inzwischen am Bosporus ein. Kupfer wird speziell für Länder wie Italien, Bulgarien, Frankreich und Deutschland dort gehandelt. Auch nicht-europäische Länder kaufen in der Türkei russische Metalle. In großem Stil kaufen Kasachstan, Usbekistan, Iran, China, Libyen und Irak russisches Kupfer.  

Hohe Steigerungsraten im Metallhandel in der Türkei 

Italien ist mit weitem Abstand der wichtigste Käufer. Die Kupfer-Bezüge des Landes haben sich in in diesem Jahr stark erhöht. Auf dem zweiten Platz folgt Bulgarien. Steigerungen gibt es auch für die Abnehmerländer Spanien, Polen, Rumänien, die Tschechien, Österreich und Ungarn. Rückgänge im Kupfereinkauf über die Türkei gibt es dagegen in Deutschland, Großbritannien und der Slowakei. 

Insgesamt wurden in den ersten sieben Monaten 2023 gut 159.000 Tonnen russischen Kupfers in der Türkei umgeschlagen (+300% ggü. Vj.). Neben dem reinen Kupfer werden auch große Mengen Kupfer-Kathoden und Kupferdraht aus Russland über die Türkei gehandelt. In der ersten Jahreshälfte 2023 waren das 330.000 Tonnen (+125.000 Tonnen ggü Vj.).

Fazit: Die Nachfrage sucht sich neue Kanäle. Der Kupferhandel über die neue Drehscheibe Türke ist ein weiteres Beispiel dafür, dass die westlichen Sanktionen gegen Russland in der Praxis ins Leere laufen.
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