Schifffahrts-Renditen, ahoi!
Die Aktien von Schifffahrts-Unternehmen sind aussichtsreich. Das liegt nicht nur daran, dass durch die Angriffe auf Containerschiffe im Roten Meer die Frachtraten in die Höhe schnellen. Beim französischen Großreeder CMA CGM (nicht börsennotiert) kosten beispielsweise der Transport für einen 40-Fuß-Container zwischen Asien und dem westlichen Mittelmeer ab dem 15. Januar 6.000 US-Dollar (akt. 3.000 US-Dollar). Hinzukommen gestiegene Versicherungskosten.
Der Suezkanal gilt mit rund 23.850 Schiffsdurchfahrten jährlich (2022) als Nadelöhr des Welthandels. Reedereien, denen der Kanal nun zu riskant ist, müssen einen Umweg fahren. Die Alternativroute um das Kap der Guten Hoffnung ist aber deutlich länger und damit ebenfalls mit höheren Kosten verbunden.
Höhere China-Exporte und Zinssenkungen sprechen für ein gutes Jahr für Reedereien
Neben diesen geopolitischen Kurstreibern gibt es aber auch strukturelle Gründe, die für Reederei-Aktien sprechen. Denn die Exportmengen dürften 2024 größer ausfallen als im Vorjahr. Das liegt vor allem an China. Chinas Einkaufsmanagerindikatoren deuten an, dass die Konjunkturtalfahrt im Riesenreich ihr Ende findet. Im November sind die Exportmengen erstmals seit Mai wieder gestiegen. Zudem wird China voraussichtlich zum größten Autoexporteur der Welt aufsteigen.
Zinssenkungen sollten den Reederei-Aktien zusätzlichen Rückenwind verschaffen. Sobald die Notenbanken einen Ausstieg aus ihrer straffen Geldpolitik signalisieren, werden prozyklische Werte davon profitieren.