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Börseneinschätzung vom 16. Januar 2020

Ignorierte Risiken

Während sich der DAX an einem weiteren Vorankommen schwer tut, kennt der Dow Jones nur den Weg nach oben. Das ist nach wie vor erstaunlich. Wir reiben uns die Augen darüber, wie wenig die aufblinkenden Warnleuchten an den Börsen beachtet werden.

Die Bullen an den US-Aktienmärkten hängen den DAX ab. Während die US-Aktienindizes in Formation zu neuen Höhen klettern, tut sich der DAX vor 13.500 Punkten extrem schwer. Zum wiederholten Mal hat er sich nun schon an der Marke den Kopf gestoßen.

Dass die europäischen und deutschen Aktien momentan so abgehängt werden, ist erstaunlich. Die Börsentrends sind intakt, die Liquidität ist sehr hoch, die Zinsen sind niedrig. Dennoch schafft es der DAX gerade nicht, Aufwärtsdynamik zu entfalten.
Von der Bewertung her spricht dabei deutlich mehr für europäische Titel. Das KGV der hiesigen Märkte liegt näher am langfristigen Durchschnitt als in den USA. Dort ist das Shiller-KGV für Aktien auf einem historischen Hoch.

Die US-Börsen sind teurer als der DAX

Auch ein Blick auf die Indizes zeigt, dass die US-Börsen vergleichsweise teuer sind. So liegt die Nasdaq aktuell gut 12% über dem langfristigen Trend, der durch die 200-Tagelinie markiert wird. Beim Dow sind es immerhin noch gut 8% beim DAX gerade 6%.

Die Aktienmärkte sind aber aktuell vor allem vom Trend und Momentum bestimmt. Und das ist in den USA, wo die Berichtssaison begonnen hat, höher. Die ersten Zahlen können sich auch gewiss sehen lassen.

Starke Zahlen von JPMorgan

Die US-Bank JPMorgan hat starke Zahlen abgeliefert. Allein im vierten Quartal hat die Bank 8,52 Mrd. Dollar verdient. Allein von diesem Quartalsgewinn könnte JPMorgan die ganze Commerzbank kaufen. Der Gesamtjahresgewinn lag bei 36,4 Mrd. Dollar. Das ist doppelt so viel wie die ganze Deutsche Bank derzeit wert ist.

Das zeigt, wie gigantisch die Probleme der deutschen Geldhäuser mit ihren Geschäftsmodellen sind und ist zugleich Erklärung für die enormen Unterschiede der Kursentwicklung. Es zeigt aber auch, wie groß der Hebel für hiesige Banken ist, wenn sie ihre Geschäftsmodelle grundlegend umbauen. Angesichts der anhaltenden Nullzinsen ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Banken den Hebel konsequent in Richtung Gebühreneinnahmen umlegen. Teilweise sind sie schon dabei.

Warten auf den Schwarzen Schwan

Die Aktienmärkte bleiben für uns Bauchschmerz-Börsen. Die jüngsten Meldungen zum kriselnden US-Geldmarkt tragen auch nicht dazu bei, unsere Sorgen zu reduzieren. In der US-Notenbank Fed gibt es dem Vernehmen nach Überlegungen, die Milliarden-Spritzen nun nicht mehr den Banken, sondern direkt angeschlagenen Hedgefonds zu verabreichen. Da zucken wir förmlich zusammen: Hedgefonds in Schieflage? Das geht meist eine ganze Weile unter dem Radar gut – und dann kommt plötzlich irgendwoher ein „Schwarzer Schwan". Wir können uns nur die Augen reiben, dass die Märkte diese Geldmarktprobleme stur ignorieren.

Fazit: Der Börsentrend weist weiter nach oben und das viele billige Geld wird in jeden kleinen Kurs-Dip gesteckt. Die Luft wird auf dem erreichten Level aber dünner. Kurzfristig wachsen auch die Risiken einer technischen Korrektur. Wer investiert ist, bleibt an Bord und sichert Gewinne ab. Neue Käufe erst nahe der Trenduntergrenzen bei 12.600 - 12.900 Punkten im DAX und 28.500 Zählern im Dow.

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