Der langwierige Wahl- und Auszählprozess der US-Präsidentschaftswahlen dürfte sich bei den Zwischenwahlen im November wiederholen. Schon im Vorfeld der US-Midterms werden die Wahlbüros offenbar gezielt mit Anfragen überhäuft. Die beziehen sich in den meisten Fällen auf Vorgänge im Zusammenhang mit den Präsidentschaftswahlen 2020 (Wahlunterlagen, Belege, Auszählungen, Daten). Laut einer Behörde in Michigan, wurden mit solchen Anfragen in diesem Jahr 600 Arbeitsstunden blockiert, die für das Vorbereiten der Wählerlisten und Wahlbenachrichtigungen gebraucht worden wären.
Beobachter erkennen darin den Versuch von Trump-Anhängern, auch die nun anstehenden Midterms durch eine Behinderungs- und Verzögerungstaktik zu sabotieren. Denn solche Anfragen müssen prioritär beantwortet werden. Zugleich gibt es Berichte über Morddrohungen gegen Wahlhelfer. Um sich und ihre Familien zu schützen, treten immer mehr von ihnen zurück, Nachfolger zu finden gestalte sich wohl als schwierig.
Republikaner bezweifeln bereits im Vorfeld die Wahl
Zudem dürften auch zahlreiche Wahlergebnisse wieder angezweifelt werden. Die Washington Post befragte 19 republikanische Kandidaten, ob sie im Falle ihrer Niederlage bereit wären die Ergebnisse zu akzeptieren. Ein Dutzend Republikaner verweigerte dem US-Medium darauf eine Antwort.