Berlin ruft Alarmstufe des Notfallplans Gas aus
Russland hat die Gaslieferung über Nord Stream 1 reduziert. Aktuell ist die Pipeline nur noch zu 40% ausgelastet. Zwar sind die Speicher in Deutschland mit 58,38% besser gefüllt als noch im vergangenen Jahr. Doch mit der Reduktion der Lieferungen kann das Ziel, die Speicher bis Dezember auf 90% zu füllen, nicht ohne zusätzliche Maßnahmen erreicht werden.
Im Juli soll das Gas-Auktionsmodell der Bundesnetzagentur und der Trading Hub Europe an den Start gehen. Die Unternehmen hätten in den vergangenen Monaten ihren Gasverbrauch bereits um 8% gesenkt. Mit dem Modell soll die Industrie bei Ihren Bemühungen finanziell unterstützt werden, so Habeck.
Energiesicherungsgesetz
Der §24 des Energiesicherungsgesetzes tritt vorerst nicht in Kraft. Dieses würde es Energieversorgern erlauben, alle Gaspreise für Verbraucher anzupassen. Damit es im Notfall schnell geht, genügt ein Benachrichtigungsvorlauf von einer Woche. Hintergrund des Gesetzes ist, Energieversorger vor einer Pleite zu bewahren. Die könnte eintreten, wenn sie weiterhin an die niedrigen Preise aus Altvertägen gebunden sind, Gas aber selber teuer einkaufen müssen (FB vom 4.11.21).
Das Ausrufen der Alarmstufe reicht für das in Kraft treten des Paragraphs 24 nicht aus. Zusätzlich muss die Bundesnetzagentur eine erhebliche Reduktion der Gesamtgasimportmenge feststellen. Erst nachdem diese Feststellung im Bundesanzeiger veröffentlicht wurde, dürfen die Energieversorger handeln.
Hinweis:
Bereiten Sie sich strategisch auf den Worst Case vor. Leitfragen, wie Sie den Gasverbrauch reduzieren können, haben wir Ihnen schon an die Hand gegeben (FB vom 9.05.).