Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1359
Mieterschutz entfällt bei Anerkennung der Schuld

Akzeptierte Nebenkostenabrechnung gilt

Wer zur Miete wohnt, bekommt vom Vermieter mindestens einmal im Jahr Post. Die Nebenkostenabrechnung ist oftmals eine Wundertüte. Meistens ist eine fette Nachzahlung fällig, manchmal gibt es Geld zurück. Aber kann der Mieter von einer von ihm abgesegneten Abrechnung auch wieder zurücktreten?

Hat der Mieter zu zahlende Nebenkosten einmal anerkannt, gibt es kein zurück mehr. Ganz gleich, ob die Abrechnung den formellen Anforderungen genügt oder nicht. Mieter sollten deshalb besser genau prüfen, bevor sie sich mit ihrer Nebenkostenabrechnung einverstanden erklären. Ist die zu zahlende Summe einmal akzeptiert, ist sie auch fällig. Das hat der Bundesgerichtshof (BGH) entschieden.

Im Fall hatte der Betroffene ein Studentenzimmer gemietet. Am Ende schuldete er seinem Vermieter fast 1.600 Euro für Strom und Wasser. Der Vermieter bot ihm an, mit der Zwangsräumung noch einige Monate zu warten. Der Student sollte im Gegenzug die offene Rechnung begleichen. 

Lex-Mieter-Passus greift nicht

Der Mieter, hat die Nebenkostenauflistung als intransparent kritisiert, akzeptierte aber trotzdem schriftlich das Angebot. Als der Vermieter die Kaution einbehielt, ging der Streit vor Gericht. Das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) schützt Mieter bei den Betriebskosten zwar vor abweichenden Vereinbarungen zu ihrem Nachteil. 

Dieser Lex-Mieter-Passus hatte aber in diesem Fall keine Gültigkeit, so der BGH. Es gehe bei der Abrechnung um einen bereits abgeschlossenen Zeitraum und der ausstehende Betrag sei vom Mieter in schriftlicher Form anerkannt worden. Diese Einigung habe Bestand und unterlaufe nicht den Mieterschutz.

Fazit: Akzeptiert der Mieter seine Nebenkostenabrechnung, dann ist sie auch verbindlich.

Urteil: BGH vom 28.10.2020, Az.: VIII ZR 230/19

Hier: FUCHSBRIEFE abonnieren

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Doppelter Urlaubsanspruch bei unrechtmäßiger Kündigung?

Bundesarbeitsgericht löst auf

Bei einer zeitlichen Überschneidung einer rechtswidrigen Kündigung mit einer neuen Beschäftigung könnte theoretisch ein doppelter Urlaubsanspruch entstehen. Das Bundesarbeitsgericht musste jetzt entscheiden, wie damit umzugehen ist.
  • Fuchs plus
  • Dekarbonisierung: Andere Standorte attraktiver als Deutschland

Skandinavien bei Dekarbonisierung weit vorn

Obwohl die deutsche Regierung die ganze Wirtschaft auf Klimaneutralität trimmen will - wie die EU - bietet Deutschland keine guten Rahmenbedingungen für eine Dekarbonisierungsstrategie. Das zeigt eine Umfrage von EY unter Unternehmen. Andere Standorte sind attraktiver.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Die Bank im Bistum Essen eG in der Ausschreibung

Die BiB ist kein Zug, auf den die Stiftung aufspringen will

Thumb Stiftungvermögen 2024. © Collage: Verlag FUCHSBRIEFE, Bild: envato elements
Die Bank im Bistum Essen (BiB) begrüßt die Stiftung Fliege, die ihre drei Millionen Euro Kapital neu anlegen will, mit einem überaus empathischen Schreiben. Sie bittet ausführlich um Entschuldigung, weil sie durch Krankheit bedingt nicht in der Lage gewesen sei, den erbetenen Anlagevorschlag fristgerecht einzureichen. Man fühlt sich ein wenig wie unter Freunden und möchte gern einen Sympathiebonus vergeben. Ob das nach Studium des Anlagevorschlags auch noch so ist, wird sich zeigen.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Geldpolitik bringt Euro-Kurs weiter unter Druck

Zinsschritt der Fed wird immer unwahrscheinlicher

Der Markt spiegelt derzeit nur eine Wahrscheinlichkeit von 20% für eine Zinssenkung im Juni wider. Die Frage in den kommenden Wochen wird sein, ob die Fed überhaupt zwei Zinssenkungen durchführen kann.
  • Fuchs plus
  • Trendwende in China wird greifbar

CNY macht Druck auf EUR

Die Wirtschaftsdaten in China sind durchwachsen. Aber die Währung hat eine klare Richtung eingeschlagen. Der Yuan macht zunehmend Druck auf den Euro. Aktuelle Daten aus dem Reich der Mitte machen eine größere Bewegung des CNY wahrscheinlich.
  • Fuchs plus
  • Taiwans Wirtschaft läuft rund

Wachstum und Inflation ziehen an

Der weltweite Technologiewettlauf ist voll entbrannt. Vor allem mit ihrer Halbleiterkompetenz haben sich Unternehmen wie TSMC ihren Ruf aufgebaut und hohe Wettbewerbshürden etabliert. Das Exportpowerhouse Taiwan bietet für Investoren im Tech-Sektor spannende Möglichkeiten an deren Erfolg und der starken Devise zu partizipieren.
Zum Seitenanfang