Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1952
Die Bewerbungsmappe ist tot

Betriebsrat braucht Zugang zu digitalen Tools

Digitale Bewerbungstools sind heute Standard. Die alte Bewerbungsmappe hat weitgehend ausgedient. Dennoch: Die Arbeitnehmervertretung ist nach § 99 Betriebsverfassungsgesetz (BetrVG) bei Einstellungen anzuhören. Aber wie?

Wenn Sie digitale Bewerbungstools nutzen, müssen Sie dem Betriebsrat vollen Zugriff geben. Auch auf eine Chatfunktion. Sonst darf der Betriebsrat die Zustimmung zur Einstellung verweigern. Das entschied das Landesarbeitsgericht (LAG) Köln.

In einem biomedizinischen Unternehmen war die Stelle eines Programmierers neu zu besetzen. Das Unternehmen nutzt dafür die Software ‚Softgarden-Bewerbungsmanagement‘ (Preis von 150 bis 500 Euro monatlich). Sie bietet auch die Möglichkeit, über eine Chatfunktion Kommentare zu den Bewerbungen einzugeben. Diese kann aber nur derjenige lesen, der eine entsprechende Berechtigung hat. 

Volle Lesefunktion ist notwendig

Dieser Punkt war strittig und landete vor dem Landesarbeitsgericht (LAG) Köln. Der Betriebsrat verweigert die Zustimmung zu der Einstellung wegen fehlerhafter Anhörung. Er habe keinen Einblick in die Kommentarfunktion der Software gehabt. Der Arbeitgeber hält dagegen und ist der Meinung, diese Team-Chat-Kommentarfunktion diene lediglich dem Meinungsaustausch über Bewertungen. Diese seien nicht vom Unterrichtungsanspruch erfasst. 

Das Gericht gab dem Betriebsrat recht. Eine Anhörung verlange eine umfassende Unterrichtung des Betriebsrats. Der Arbeitgeber muss alle Details sämtlicher Bewerbungen offenlegen. Bei der Nutzung eines Software-Tools reicht es nach Ansicht des Gerichts für den Informationsanspruch des Betriebsrats nicht, wenn der Arbeitgeber vorhandene Dateien ausdruckt. Der Betriebsrat muss den vollen Lesezugriff auf die Software erhalten und über deren Funktionalität Bescheid wissen.

Fazit: Auch der Betriebsrat muss von den Funktionalitäten eines digitalen Bewerbungstools profitieren, das ist beispielsweise durch einen Lesezugriff möglich.

Urteil: LAG Köln vom 15.5.2020, Az.: 9 TaBV 32/19 Roaming: EuGH schafft klarere Regeln Mobilfunk-Provider müssen ihre Kunden automatisch auf einen Tarif ohne Zusatzkosten für die Handy-Nutzung im EU-Ausland umstellen. Das stellt der Europäische Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg jetzt klar. Die EuGH-Entscheidung richtet sich gegen die Praxis von O2, Verträge nur dann automatisch umzustellen, wenn sie vorher schon einen regulierten Roaming-Tarif hatten. Die Mehrkosten, die Kunden entstanden sind, muss das Unternehmen jetzt zurückzahlen. Urteil: EuGH vom 3.9.2020, Az.: C-539/19

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Besser als die Benchmark? Die Quanvest-Auswertung in TOPS 2024

Die Depots im quantitativen Benchmark-Vergleich

Zahlen lügen nicht. Dennoch hängen Ergebnisse immer von den Voraussetzungen ab: Wie gut ist das Datenmaterial, mit dem man rechnen kann, wie weit reichen die rechnerischen Kapazitäten? Mit Quanvest haben wir einen Partner, der tausende Simulationsrechnungen mit zahllosen Variationen und Annahmen durchführen kann. Für die Rückrechnung liegen wiederum klare Daten vor. Hier die Ergebnisse für die Teilnehmer am Beauty Contest.
  • Deutsche Privatbank auf Rang 1 im Markttest TOPS 2024

Weberbank auf Rang 1 im Private-Banking-Markttest TOPS 2024

Die besten Vermögensmanager im deutschsprachigen Raum 2024 stehen fest. © envato elements, Verlag Fuchsbriefe
Insgesamt 9 Anbieter mit sehr guter Gesamtleistung; Digitale Beratungsformen auf dem Vormarsch; Nachhaltigkeit in der Flaute
  • Fuchs plus
  • Die Ausgezeichneten in TOPS 2024

Neunmal Gold und sechsmal Silber

© Kristina Ratobilska / Getty Images / iStock
Wir wollen es nicht gleich eine Zeitenwende nennen. Aber im Private Banking im deutschsprachigen Raum zeichnet sich eine sichtliche Veränderung ab: keine Verschiebung, jedoch eine Angleichung der Kräfteverhältnisse auf Länderebene. Das spricht für gesunden Wettbewerb in einem beinahe identischen europäischen Rechtsrahmen. Und für mehr Auswahl auf Kundenseite.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Dena legt Simulation für regionale Strommärkte vor

Regionale Strommärkte können Strompreise senken

Hochspannungsmast. © Tobias O. / panthermedia.net
Regionale Strommärkte könnten die Stromkosten in den kommenden Jahren stark senken. Bei regionalen Strommärkten werden Erzeuger in der Region mit den Verbrauchern zusammengebracht. Durch eine bessere Investitionssteuerung können solche Märkte für dauerhaft niedrigere Strompreise sorgen.
  • Fuchs plus
  • Hohe Preise für seltene Pflanzen

Rendite mit Bonsai, Orchideen und Co.

Blätter einer Monstera. © HAKINMHAN / Getty Images / iStock
Rendite mit Zimmerpflanzen - das ist zwar ein absolutes Nischenthema, aber ein renditeträchtiges. Durch das gesteigerte Umweltbewusstsein wollen sich immer mehr Menschen mit sattem Grün in ihren eigenen vier Wänden umgeben. Liebhaber, die das nötige Know-how und Geduld mitbringen, können davon profitieren.
  • Fuchs plus
  • Anspruch auf Zeitgutschrift

Arztbesuch während der Arbeitszeit

Symbolbild Arbeitszeit. (c) fotomek/Fotolia
Streitthema Arztbesuch während der Arbeitszeit: Die Zeiten für Arztbesuche können zur Arbeitszeit gehören. Das kann sogar die Wege- und Wartezeit betreffen, so das Urteil des Landesarbeitsgerichtes Hamm.
Zum Seitenanfang