Vor der Wende
Brasiliens Rezession scheint ihren Höhepunkt erreicht zu haben. Die Börse setzt auf eine Beseitigung der politischen Probleme.
Die Börse in Brasilien nimmt die wirtschaftliche Trendwende bereits vorweg. Der Bovesta-Index legte auf Monatssicht um knapp 20%, auf drei Monate um 18% zu. Die Hoffnungen der Anleger richten sich bereits auf die Zeit nach einer Amtsenthebung von Präsidentin Dilma Roussef. Die dann zunächst drohende Krise dürfte nur von kurzer Dauer sein. Einige handfeste Fakten stützen diese Spekulation:
- Der Real hat ein Drittel seines Wertes gegenüber dem Euro verloren – der Exportüberschuss wächst kräftig. Zuletzt (Februar) stieg er auf 3 Mrd. Dollar.
- Die freie Fall der Rohstoffpreise ist gestoppt.
- Der Kapitalabfluss verringert sich. Zuletzt betrug er nur noch 1,3 Mrd. Dollar im Monat statt 16 Mrd. Dollar auf dem Höhepunkt der Krise.
- Die Rekordzinsen der Notenbank (seit Juli 14,25%) wirken. Erstmals ging die Inflation leicht auf nur noch 10,38% nach 10,71% in der Spitze zurück.
- Der IWF rechnet mit einer leichten Verbesserung. Das Minus bei der Wirtschaftsleistung soll „nur noch“ 3,5% nach 3,8% betragen. Die Erholung soll in der zweiten Jahreshälfte beginnen.
Fazit: Der Wendepunkt zum Besseren scheint nah. Nach zig Firmenpleiten in der Industrie müssen die am Markt verbliebenen Unternehmen wieder investieren, um konkurrenzfähig zu werden. Das kommt deutschen Exporteuren, aber auch den deutschen Unternehmen im Land zugute.