Bohne hat Auftrieb
Eine Verkettung von Faktoren begünstigt einen Preisauftrieb bei Sojabohnen.
1. In den vergangenen vier Wochen hat der argentinische Peso gegenüber dem US-Dollar beinahe 18% an Wert verloren.
2. Die Schwäche des Pesos stellt die seit Beginn des Jahres laufende Absenkung der Steuer auf Sojabohnenexporte in Frage. Bislang ist vorgesehen, den Steuersatz in den kommenden zwei Jahren um einen halben Prozentpunkt pro Monat abzusenken. Der aktuell bei 27,5% liegende Steuersatz würde Ende 2019 nur noch bei 18% liegen. Nach der schlechten Ernte fordern Argentiniens Soja-Bauern eine schnellere Herabsetzung.
3. Aus einer zügigeren Steuerabsenkung dürfte nichts werden. Denn um das Vertrauen ausländischer Geldgeber zurückzugewinnen, will die Regierung in Buenos Aires das Haushaltsdefizit stärker zurückfahren.
4. Unwahrscheinlich ist es, dass der schwache Peso das Sojabohnen-Angebot auf dem Weltmarkt hochtreibt. Denn langanhaltende Dürre und der darauffolgende starke Regen mit Überflutungen dürften in dieser Saison die Sojaernte verhageln (siehe FD vom 22.03.18). Die aktuellen Ernteschätzungen der Rosario Grain Exchange liegen nur noch bei 35 Mio. t Soja – das sind 20 Mio. t weniger als bei der ersten Prognose.
5. Werden die geplanten Steuersenkungen verlangsamt oder gar ausgesetzt, beeinträchtigt das die Soja-Ernte im kommenden Jahr. Denn bei angespannter finanzieller Situation dürften die Landwirte weniger Saatgut sowie Dünge- und Pflanzenschutzmittel kaufen.
Fazit: Das weiter fallende Angebot begünstigt künftige Preisanstiege bei Sojabohnen.
Empfehlung: Mit einem Soja-Tracker (Beispiel ISIN: AT 000 0A0 5VQ 6) können Anleger die Marktentwicklung nutzen.