Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1503
FUCHS-Devisen- und Zinsprognose für Juli 2019

Bewegung in den Wechselkursen

Der Euro konnte zum Dollar an Stärke gewinnen. Copyright: Pixabay
Das Währungsbild hat gedreht. Der von der Fed angekündigte Zinsschwenk hat den Euro zum Dollar wieder angeschoben. Doch von einer Euro-Euphorie kann keine Rede sein. Auch sein Aufwärtspotenzial ist begrenzt.

Der Schwenk der US-Notenbank hat die beiden „Zentralwährungen" Euro und Dollar in Bewegung versetzt. Der Euro ist zum Dollar sichtbar gestiegen. Wir hatten bereits im Februar an dieser Stelle prognostiziert, dass die aufkommende Spekulation über einen Zinsschwenk der US-Notenbank nach unten synchron zur sich verlangsamenden Konjunktur das Währungsbild „drehen" wird (FD vom 01.02.). Nicht zu übersehen ist aber auch: Beide Währungen sind durch die Zinspolitik ihrer Notenbanken und die deutlich abflauende Konjunktur gegenüber Drittwährungen geschwächt.

Prognosehorizont 3 Monate

Am Markt wird erwartet, dass die Fed in diesem Jahr noch zweimal die Leitzinsen senken wird. Die Anpassung an das neue Zins-Szenario hat den Euro zeitweise bis auf die Marke von 1,14 EUR|USD angeschoben – beinahe exakt bis an die obere Bandbreite unserer Erwartung. Hier sehen wir nach wie vor einen schweren Deckel auf dem Kurs liegen.

Die aktuelle Aufwärtsbewegung des Euro wird allerdings begrenzt sein. Denn Europas Währung klettert nicht aufgrund eigener Stärke. Sie steigt gegen den Dollar nur, weil für die US-Währung ein nachlassender Zinsvorsprung eingepreist wird. Der Euro ist darum aktuell nahe seinem Höhepunkt im mittelfristigen Kurszyklus gegenüber dem Dollar, dem Yen und auch dem Pfund.

Auf der Anleihenseite arbeiten die Märkte das neue Zinsszenario in die Zinsstruktur ein. Am kurzen Ende sind die US-Zinssätze für Zweijährige auf 1,74% zurückgegangen. Die 10-jährigen Bonds notieren bei knapp über 2%. Die Zinsstruktur ist also nicht mehr invers. Das Konjunkturwarnsignal hat somit gefruchtet. Die erneute Zinswende in USA lässt auf den Märkten die Hoffnung auf die Reanimation der US-Wirtschaft steigen.

Pognosehorizont 12 Monate

Schon mit Blick auf das erste Quartal 2020 dürfte die Konjunktur- und Zinsspekulation wieder zugunsten der USA drehen. Erstens werden die Zinssenkungen der US-Notenbank die abflauende Konjunktur stützen. Insbesondere der private – oft kreditfinanzierte Konsum – dürfte diese Impulse aufnehmen. Zweitens sind wir weiter fest davon überzeugt, dass die USA und China eine Kompromisslösung im Zollkonflikt finden werden. Das liegt im Interesse Donald Trumps, der bereits in den Wahlkampfmodus geschaltet hat. Er wird seinen Stammwählern nicht erklären wollen, warum es ihr Vorteil sein soll, dass Billigwaren aus China 25% teurer sind.

Die Folge wird sein, dass wieder verstärkt Kapital in die USA fließen wird. Die Börsen werden anziehen, der Dollar wird steigen. Wir rechnen damit, dass sich diese Effekte ab dem Jahreswechsel zeigen werden.

Wir erwarten den nächsten Dollar-Dreh nach oben daher vor dem Jahreswechsel. Der Greenback wird dann wieder an Stärke gewinnen. Er wird aber nicht nur gegenüber dem Euro zulegen. Auch gegenüber Nippons Währung wird der Dollar wieder den Schwung der Konjunkturlokomotive USA aufnehmen.

Die Fed wird dennoch im Wahljahr keine erneute Zinswende nach oben machen. Sie wird vielmehr „auf Sicht fahren". Um die Konjunktur auf Kurs zu halten, wird sie im Trend eine zu lockere Geldpolitik vollziehen.

fd190628_2_Fuchs-prognose

i

FUCHS DEVISEN Wechselkurs- und Zinsprognose auf 12 Monate

Kurs Vorjahr

Kurs aktuell

3. Quartal 2019

4. Quartal 2019

1. Quartal 2012

2. Quartal 2020

Hinweis: Diese Tabelle gibt die Meinung der Redaktion zur Zins- und Wechselkursentwicklung wichtiger Währungen wieder. Sie dient ausschließlich zur Orientierung und ist nicht als Handlungsaufforderung zu sehen. Insbesondere Wechselkursprognosen unterliegen einer hohen Unsicherheit. Alle Angaben ohne Gewähr.

USD

1,119

1,14

1,12 – 1,15

1,12 - 1,15

1,10 – 1,15

1,05 – 1,10

CHF

1,097

1,11

1,09 – 1,12

1,08 – 1,12

1,08 – 1,13

1,07 – 1,11

GBP

0,843

0,897

0,88 – 0,90

0,87 – 0,89

0,85 – 0,88

0,84 – 0,88

JPY

115,8

122

120 -125

120 - 125

120 - 128

123 - 135

3-Monats Geld

-0,300

-0,57

-0,60

-0,60 – -0,40

-0,50 – -0,40

-0,30 – -0,20

10-Jährige Bund

-0,310

-0,32

-0,30 – -0,20

-0,20 – -0,10

-0,20 – -0,10

-0,20 – -0,40

$

JPY

103,5

107,75

105 -110

100 - 107

105 - 110

110 - 120

3-Monats Geld

0,840

1,72

1,50 – 1,75

1,50 – 1,75

1,75 – 2,00

1,75 – 2,00

10-Jährige Treasuries

1,570

2,05

1,90 – 2,10

1,90 – 2,10

2,20 – 2,50

2,30 – 2,70

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Die Bank im Bistum Essen eG in der Ausschreibung

Die BiB ist kein Zug, auf den die Stiftung aufspringen will

Thumb Stiftungvermögen 2024. © Collage: Verlag FUCHSBRIEFE, Bild: envato elements
Die Bank im Bistum Essen (BiB) begrüßt die Stiftung Fliege, die ihre drei Millionen Euro Kapital neu anlegen will, mit einem überaus empathischen Schreiben. Sie bittet ausführlich um Entschuldigung, weil sie durch Krankheit bedingt nicht in der Lage gewesen sei, den erbetenen Anlagevorschlag fristgerecht einzureichen. Man fühlt sich ein wenig wie unter Freunden und möchte gern einen Sympathiebonus vergeben. Ob das nach Studium des Anlagevorschlags auch noch so ist, wird sich zeigen.
  • Fuchs plus
  • Doppelter Urlaubsanspruch bei unrechtmäßiger Kündigung?

Bundesarbeitsgericht löst auf

Bei einer zeitlichen Überschneidung einer rechtswidrigen Kündigung mit einer neuen Beschäftigung könnte theoretisch ein doppelter Urlaubsanspruch entstehen. Das Bundesarbeitsgericht musste jetzt entscheiden, wie damit umzugehen ist.
  • Fuchs plus
  • Dekarbonisierung: Andere Standorte attraktiver als Deutschland

Skandinavien bei Dekarbonisierung weit vorn

Obwohl die deutsche Regierung die ganze Wirtschaft auf Klimaneutralität trimmen will - wie die EU - bietet Deutschland keine guten Rahmenbedingungen für eine Dekarbonisierungsstrategie. Das zeigt eine Umfrage von EY unter Unternehmen. Andere Standorte sind attraktiver.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Geldpolitik bringt Euro-Kurs weiter unter Druck

Zinsschritt der Fed wird immer unwahrscheinlicher

Der Markt spiegelt derzeit nur eine Wahrscheinlichkeit von 20% für eine Zinssenkung im Juni wider. Die Frage in den kommenden Wochen wird sein, ob die Fed überhaupt zwei Zinssenkungen durchführen kann.
  • Fuchs plus
  • Trendwende in China wird greifbar

CNY macht Druck auf EUR

Die Wirtschaftsdaten in China sind durchwachsen. Aber die Währung hat eine klare Richtung eingeschlagen. Der Yuan macht zunehmend Druck auf den Euro. Aktuelle Daten aus dem Reich der Mitte machen eine größere Bewegung des CNY wahrscheinlich.
  • Fuchs plus
  • Taiwans Wirtschaft läuft rund

Wachstum und Inflation ziehen an

Der weltweite Technologiewettlauf ist voll entbrannt. Vor allem mit ihrer Halbleiterkompetenz haben sich Unternehmen wie TSMC ihren Ruf aufgebaut und hohe Wettbewerbshürden etabliert. Das Exportpowerhouse Taiwan bietet für Investoren im Tech-Sektor spannende Möglichkeiten an deren Erfolg und der starken Devise zu partizipieren.
Zum Seitenanfang