Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1596
FUCHS-Devisen- und Zinsprognose für Juli 2019

Bewegung in den Wechselkursen

Der Euro konnte zum Dollar an Stärke gewinnen. Copyright: Pixabay
Das Währungsbild hat gedreht. Der von der Fed angekündigte Zinsschwenk hat den Euro zum Dollar wieder angeschoben. Doch von einer Euro-Euphorie kann keine Rede sein. Auch sein Aufwärtspotenzial ist begrenzt.

Der Schwenk der US-Notenbank hat die beiden „Zentralwährungen" Euro und Dollar in Bewegung versetzt. Der Euro ist zum Dollar sichtbar gestiegen. Wir hatten bereits im Februar an dieser Stelle prognostiziert, dass die aufkommende Spekulation über einen Zinsschwenk der US-Notenbank nach unten synchron zur sich verlangsamenden Konjunktur das Währungsbild „drehen" wird (FD vom 01.02.). Nicht zu übersehen ist aber auch: Beide Währungen sind durch die Zinspolitik ihrer Notenbanken und die deutlich abflauende Konjunktur gegenüber Drittwährungen geschwächt.

Prognosehorizont 3 Monate

Am Markt wird erwartet, dass die Fed in diesem Jahr noch zweimal die Leitzinsen senken wird. Die Anpassung an das neue Zins-Szenario hat den Euro zeitweise bis auf die Marke von 1,14 EUR|USD angeschoben – beinahe exakt bis an die obere Bandbreite unserer Erwartung. Hier sehen wir nach wie vor einen schweren Deckel auf dem Kurs liegen.

Die aktuelle Aufwärtsbewegung des Euro wird allerdings begrenzt sein. Denn Europas Währung klettert nicht aufgrund eigener Stärke. Sie steigt gegen den Dollar nur, weil für die US-Währung ein nachlassender Zinsvorsprung eingepreist wird. Der Euro ist darum aktuell nahe seinem Höhepunkt im mittelfristigen Kurszyklus gegenüber dem Dollar, dem Yen und auch dem Pfund.

Auf der Anleihenseite arbeiten die Märkte das neue Zinsszenario in die Zinsstruktur ein. Am kurzen Ende sind die US-Zinssätze für Zweijährige auf 1,74% zurückgegangen. Die 10-jährigen Bonds notieren bei knapp über 2%. Die Zinsstruktur ist also nicht mehr invers. Das Konjunkturwarnsignal hat somit gefruchtet. Die erneute Zinswende in USA lässt auf den Märkten die Hoffnung auf die Reanimation der US-Wirtschaft steigen.

Pognosehorizont 12 Monate

Schon mit Blick auf das erste Quartal 2020 dürfte die Konjunktur- und Zinsspekulation wieder zugunsten der USA drehen. Erstens werden die Zinssenkungen der US-Notenbank die abflauende Konjunktur stützen. Insbesondere der private – oft kreditfinanzierte Konsum – dürfte diese Impulse aufnehmen. Zweitens sind wir weiter fest davon überzeugt, dass die USA und China eine Kompromisslösung im Zollkonflikt finden werden. Das liegt im Interesse Donald Trumps, der bereits in den Wahlkampfmodus geschaltet hat. Er wird seinen Stammwählern nicht erklären wollen, warum es ihr Vorteil sein soll, dass Billigwaren aus China 25% teurer sind.

Die Folge wird sein, dass wieder verstärkt Kapital in die USA fließen wird. Die Börsen werden anziehen, der Dollar wird steigen. Wir rechnen damit, dass sich diese Effekte ab dem Jahreswechsel zeigen werden.

Wir erwarten den nächsten Dollar-Dreh nach oben daher vor dem Jahreswechsel. Der Greenback wird dann wieder an Stärke gewinnen. Er wird aber nicht nur gegenüber dem Euro zulegen. Auch gegenüber Nippons Währung wird der Dollar wieder den Schwung der Konjunkturlokomotive USA aufnehmen.

Die Fed wird dennoch im Wahljahr keine erneute Zinswende nach oben machen. Sie wird vielmehr „auf Sicht fahren". Um die Konjunktur auf Kurs zu halten, wird sie im Trend eine zu lockere Geldpolitik vollziehen.

fd190628_2_Fuchs-prognose

i

FUCHS DEVISEN Wechselkurs- und Zinsprognose auf 12 Monate

Kurs Vorjahr

Kurs aktuell

3. Quartal 2019

4. Quartal 2019

1. Quartal 2012

2. Quartal 2020

Hinweis: Diese Tabelle gibt die Meinung der Redaktion zur Zins- und Wechselkursentwicklung wichtiger Währungen wieder. Sie dient ausschließlich zur Orientierung und ist nicht als Handlungsaufforderung zu sehen. Insbesondere Wechselkursprognosen unterliegen einer hohen Unsicherheit. Alle Angaben ohne Gewähr.

USD

1,119

1,14

1,12 – 1,15

1,12 - 1,15

1,10 – 1,15

1,05 – 1,10

CHF

1,097

1,11

1,09 – 1,12

1,08 – 1,12

1,08 – 1,13

1,07 – 1,11

GBP

0,843

0,897

0,88 – 0,90

0,87 – 0,89

0,85 – 0,88

0,84 – 0,88

JPY

115,8

122

120 -125

120 - 125

120 - 128

123 - 135

3-Monats Geld

-0,300

-0,57

-0,60

-0,60 – -0,40

-0,50 – -0,40

-0,30 – -0,20

10-Jährige Bund

-0,310

-0,32

-0,30 – -0,20

-0,20 – -0,10

-0,20 – -0,10

-0,20 – -0,40

$

JPY

103,5

107,75

105 -110

100 - 107

105 - 110

110 - 120

3-Monats Geld

0,840

1,72

1,50 – 1,75

1,50 – 1,75

1,75 – 2,00

1,75 – 2,00

10-Jährige Treasuries

1,570

2,05

1,90 – 2,10

1,90 – 2,10

2,20 – 2,50

2,30 – 2,70

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Mehr Innovationen mit Patenten und Lizenzen aus dem Ausland

Wissensimport für mehr Neuentwicklungen

Wissensimporte aus dem Ausland verschaffen Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil. Das zeigt eine Studie des ZEW. Unternehmen, die Wissen importieren, sind insgesamt innovativer und oft erfolgreicher.
  • Fuchs plus
  • TOPs 2025 Auswahlrunde Sutor Bank GmbH

Sutor Bank enttäuscht nicht nur bei digitalen Dienstleistungen

© Verlag FUCHSBRIEFE mit DALL*E und Adobe Express
Ein Foto des Anlageausschusses der Sutor Bank im Anlagevorschlag zeigt sieben Männer mittleren Alters – und keine einzige Frau. Warum die Expertise von Frauen bei den Hamburgern nicht stärker gefragt ist, wüsste man gerne. Vielleicht wirken hier die hanseatischen Tugenden nach, die ja historisch betrachtet in der Regel mit männlichen Kaufleuten verbunden sind. Zeitgemäß ist das nicht.
  • Warum Deutschland an Attraktivität für internationale Führungskräfte verliert

Fachkräfte suchen Sicherheit

Fuchsbriefe-Herausgeber Ralf Vielhaber. © Foto: Verlag Fuchsbriefe
Erneut erschütterte ein islamistisch motivierter Messermord die Republik. Er fand am Wochenende im weltoffenen Westen der Republik statt, ausgerechnet auf einem "Festival der Vielfalt". Wer glaubt, dass sich ausländische Fachkräfte von dieser "Willkommenskultur" und ihren Folgen eingeladen fühlen in Deutschland zu arbeiten, ist schief gewickelt, schreibt FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber in seinem heutigen Standpunkt.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Großanleger investieren Milliarden

Großanleger nutzen Bitcoin-Flaute

Kryptowährungen wie Bitcoin (BTC), Ethereum (ETH) oder Solana (SOL) bleiben im September unter Druck. Eine Trendwende nach oben ist noch nicht in Sicht. Großanleger nutzen die gedrückten Preise aber schon für Nachkäufe. Privatanleger können sich daran orientieren.
  • Fuchs plus
  • Zinssätze im freien Fall: Was Investoren bis 2050 erwartet

Anleihen: Vom sicheren Hafen zum renditelosen Risiko

Die Allianz, einer der größten Versicherer weltweit, wagt einen Ausblick auf die Zinsmärkte bis 2050 vor dem Hintergrund des „Klimawandels“. Für Investoren, vor allem für solche, die kalkulierbare Zinserträge suchen, ergibt sich ein ungemütliches Szenario.
  • Fuchs plus
  • Pfund bekommt Schub gegenüber dem US-Dollar

GBP|USD: Cable wird bald gestrafft

Das Britische Pfund rückt bei den Forex-Händlern in den Fokus. Denn wenn die US-Notenbank nach unten überrascht, dann wird das Pfund nach oben überraschen. Dem Pfund könnte sogar die Trendwende gegenüber dem US-Dollar gelingen. Dafür gibt es einige Anzeichen. Einen wichtigen Anhaltspunkt liefern die Anleihemärkte.
Zum Seitenanfang