Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1777
Fuchs-Prognose im Februar 2019

Neue Euro-Stärke noch nicht in Sicht

Die großen Währungen befinden sich momentan in einer Abwärtsrevision. Neue Impulse, um die Währungen zu beleben, sind nicht in Sicht. Nur eine Währung sticht positiv heraus.

Die US-Notenbank hat die Aufwärtsperspektive für den Greenback gekippt. Das Zurückrudern der Fed raubt dem Dollar die Rückendeckung, die er durch weiter steigende US-Zinsen gehabt hätte. Diese war zwar nicht mehr hoch, die Fed hatte bereits zunehmende Zurückhaltung signalisiert. Aber da die US-Währungshüter nun sämtliche straffenden Maßnahmen (Zinserhöhungen, Bilanzabbau) zur Disposition gestellt hat, werden die Märkte eine Zinspause für die USA einpreisen.

Damit verändert sich an den Märkten die langfristige Perspektive für den US-Dollar – und folgt unserem hier schon aufgezeigten Szenario. Der US-Zinsvorsprung wird nicht mehr wachsen. Am langen Ende kommen die US-Zinsen mit den abkühlenden Konjunkturaussichten leicht zurück. Wir hatten das in unserer vorigen Zins-Prognose so aufgezeichnet (vgl. Tabelle). Der Greenback wird spätestens im zweiten Quartal seinen zyklischen Höhepunkt erreichen. Die seit gut vier Monaten bestehende sehr enge Seitwärtsrange zwischen 1,12 und 1,15 dürfte bald in Richtung 1,20 verlassen werden.

Europa | Euro

Der Euro steht aber nicht vor neuer Stärke – er ist nur etwas weniger schwach. Das zeigt sich beim Blick auf andere Währungspaare. Auch gegenüber dem Yen, dem Franken und sogar gegenüber der Türkischen Lira ist die Gemeinschaftswährung im Rückwärtsgang.

Die politischen und konjunkturellen Probleme werden eine echte Eurostärke auch weiter verhindern. Insbesondere die Tatsache, dass Italien in eine Rezession gerutscht ist und damit der Streit mit der EU um das Haushaltsdefizit neu aufflammen dürfte, wird für den Euro eine Belastung bleiben. Dennoch dürfte die Gemeinschaftswährung gegenüber dem Dollar eine kleine Etage höher steigen, da beim Greenback die Zinsphantasie zurückgenommen wird.

Innerhalb der Eurozone werden die Spreads bei den Zinsen wachsen. Die Risiken für „Südländer" steigen angesichts der hohen und wachsenden Verschuldung und der abkühlenden Konjunktur. Auf der anderen Seite wird die Nachfrage nach dem sicheren Hafen Deutschland die Renditen hier stärker drücken. Diese Verschiebung zeigt sich aktuell schon deutlich. Wir nehmen unserer Prognose für den Jahresverlauf daher leicht zurück.

Das Pfund ist kurzfristig stark, das ist aber trügerisch. Die aktuelle Stärke rührt daher, dass ein Chaos um einen harten Brexit immer unwahrscheinlicher wird. Diese Sorge wird ausgepreist. Langfristig wird UK nach dem weichen Brexit aber massiv unter Druck kommen. Etliche Unternehmen werden die Insel verlassen (siehe Artikel FD und FUCHSBRIEF vom 31.1.). Wir passen unsere Prognose an. Die Volatilität dürfte geringer sein als bisher angenommen, die Richtung aber klar abwärts gerichtet.

Der Yen als sicherer Hafen

Für den Yen sehen wir aktuell keine neuen Impulse über unsere bisherigen Prognosen hinaus. Der Yen bleibt als sicherer Hafen gefragt und profitiert ebenfalls von der schwindenden Zinsperspektive des US-Dollar.

fd190201_2+3

i

FUCHS DEVISEN Wechselkurs- und Zinsprognose auf 12 Monate

Kurs Vorjahr

Kurs aktuell

1. Quartal 2019

2. Quartal 2019

3. Quartal 2019

4. Quartal 2019

Hinweis: Diese Tabelle gibt die Meinung der Redaktion zur Zins- und Wechselkursentwicklung wichtiger Währungen wieder. Sie dient ausschließlich zur Orientierung und ist nicht als Handlungsaufforderung zu sehen. Insbesondere Wechselkursprognosen unterliegen einer hohen Unsicherheit. Alle Angaben ohne Gewähr.

USD

1,119

1,14

1,12 – 1,15

1,13 – 1,18

1,15 - 1,20

1,15 – 1,20

CHF

1,097

1,14

1,10 – 1,15

1,10 – 1,15

1,08 – 1,17

1,10 – 1,27

GBP

0,843

0,87

0,85 - 0,88

0,87 – 0,89

0,88 – 0,92

0,90 – 0,03

JPY

115,800

124

120 -130

115 -120

115 - 124

120 - 128

3-Monats Geld

-0,300

-0,54

-0,60

-0,50

-0,40 – 0,20

-0,20 – 0,00

10-Jährige Bund

-0,310

0,15

0,10 – 0,20

0,00 – 0,20

0,10 – 0,30

0,20 – 0,40

$

JPY

103,500

108

105 - 110

100 -110

105 - 115

110 - 120

3-Monats Geld

0,840

2,40

2,20-2,40

2,20 – 2,40

2,15 – 2,50

2,50 – 2,75

10-Jährige Treasuries

1,570

2,62

2,40 – 2,70

2,30 – 2,80

2,50 – 2,90

2,50 – 2,80

Fazit: Der Dollar verliert etwas Aufwärtsschwung, Euro und Yen werden leicht profitieren. Das akute Risiko hoher Schwankungen schwindet aus dem Pfund, dafür wird die Währung mittelfristig deutlich sinken.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Die Bank im Bistum Essen eG in der Ausschreibung

Die BiB ist kein Zug, auf den die Stiftung aufspringen will

Thumb Stiftungvermögen 2024. © Collage: Verlag FUCHSBRIEFE, Bild: envato elements
Die Bank im Bistum Essen (BiB) begrüßt die Stiftung Fliege, die ihre drei Millionen Euro Kapital neu anlegen will, mit einem überaus empathischen Schreiben. Sie bittet ausführlich um Entschuldigung, weil sie durch Krankheit bedingt nicht in der Lage gewesen sei, den erbetenen Anlagevorschlag fristgerecht einzureichen. Man fühlt sich ein wenig wie unter Freunden und möchte gern einen Sympathiebonus vergeben. Ob das nach Studium des Anlagevorschlags auch noch so ist, wird sich zeigen.
  • Fuchs plus
  • Doppelter Urlaubsanspruch bei unrechtmäßiger Kündigung?

Bundesarbeitsgericht löst auf

Bei einer zeitlichen Überschneidung einer rechtswidrigen Kündigung mit einer neuen Beschäftigung könnte theoretisch ein doppelter Urlaubsanspruch entstehen. Das Bundesarbeitsgericht musste jetzt entscheiden, wie damit umzugehen ist.
  • Fuchs plus
  • Dekarbonisierung: Andere Standorte attraktiver als Deutschland

Skandinavien bei Dekarbonisierung weit vorn

Obwohl die deutsche Regierung die ganze Wirtschaft auf Klimaneutralität trimmen will - wie die EU - bietet Deutschland keine guten Rahmenbedingungen für eine Dekarbonisierungsstrategie. Das zeigt eine Umfrage von EY unter Unternehmen. Andere Standorte sind attraktiver.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Geldpolitik bringt Euro-Kurs weiter unter Druck

Zinsschritt der Fed wird immer unwahrscheinlicher

Der Markt spiegelt derzeit nur eine Wahrscheinlichkeit von 20% für eine Zinssenkung im Juni wider. Die Frage in den kommenden Wochen wird sein, ob die Fed überhaupt zwei Zinssenkungen durchführen kann.
  • Fuchs plus
  • Trendwende in China wird greifbar

CNY macht Druck auf EUR

Die Wirtschaftsdaten in China sind durchwachsen. Aber die Währung hat eine klare Richtung eingeschlagen. Der Yuan macht zunehmend Druck auf den Euro. Aktuelle Daten aus dem Reich der Mitte machen eine größere Bewegung des CNY wahrscheinlich.
  • Fuchs plus
  • Taiwans Wirtschaft läuft rund

Wachstum und Inflation ziehen an

Der weltweite Technologiewettlauf ist voll entbrannt. Vor allem mit ihrer Halbleiterkompetenz haben sich Unternehmen wie TSMC ihren Ruf aufgebaut und hohe Wettbewerbshürden etabliert. Das Exportpowerhouse Taiwan bietet für Investoren im Tech-Sektor spannende Möglichkeiten an deren Erfolg und der starken Devise zu partizipieren.
Zum Seitenanfang