Das Britische Pfund steht unter Druck
Befürworter einer Zinspause verweisen hingegen auf die schwächelnde Wirtschaft. Im Juli schrumpfte die Wirtschaft gegenüber Juni um 0,5%. Ursache dafür waren Streiks und starke Regenfälle. Darum glauben einige Marktteilnehmer, dass die BoE nun eine Pause einlegen und die Zinsen im späteren Jahresverlauf womöglich nochmals anheben wird. Da die BoE aber immer darauf hingewiesen hat, dass es ihr darum geht die Inflation zu zügeln, teilen wir diese Argumentation nicht.
Pfund unter Druck
Unberechtigt ist der Verweis auf das Wirtschaftswachstum indes nicht. JP Morgan und Goldman Sachs haben erst in dieser Woche ihre Wachstumserwartungen für 2023 auf 0,4% und 0,3% gesenkt. Dem Britischen Pfund dürfte diese Perspektive darum auch überhaupt nicht schmecken. Gegenüber dem Euro erwarten wir sinkende Kurse. EUR|GBP sehen wir zum Jahresende bei 0,88 (akt. 0,86).
Das Cable GBP|USD ist mit Kursen um 1,24 bereits ein gutes Stück gesunken. Hier erwarten wir eine technische Gegenbewegung. Auf mittlere Sicht bleibt der Druck auf das Pfund aber bestehen.
Anlagechancen in Großbritannien
FUCHS-Devisen würde in diesem Umfeld allenfalls aus Diversifikationsgrünen zu GBP-Anleihen raten. Für die sprechen die niedrigen Ausfallrisiken und die solide Verzinsung. Interessant ist zum Beispiel die GBP-Staatsanleihe (ISIN: GB 003 088 069 3) mit Laufzeit bis März 2025. Sie notiert aktuell bei 100,16%, der Kupon liegt bei 5,0%. Daraus ergibt sich eine Anleiherendite von 4,95% p.a.
Strukturell halten wir zudem den britischen Finanzsektor für aussichtsreich. Die Banken nutzen die steigenden Zinsen, um ihre Margen zu verbessern. Aktien wie die von Barclays (ISIN: GB 003 134 865 8) oder Lloyds (ISIN: GB 000 870 612 8) dürften davon profitieren. Beide Banken sind günstig bewertet und zahlen attraktive Dividenden.