Der Dollar profitiert vom US-Arbeitsmarkt
Schaut auf den US-Arbeitsmarkt – Dann wisst ihr, warum der Dollar steigt! Die US-Notenbank Fed hat ein doppeltes Mandat: Sie achtet auf die Inflation, aber auch auf Vollbeschäftigung. Und der zweite Teil ihrer Aufgabe ist ihr derzeit wichtiger als der erste.
Nur: Der US-Arbeitsmarkt hat sich deutlich erholt. Es gibt erhebliche Fortschritte in Richtung Vollbeschäftigung nach US-Lesart. Die Arbeitslosenquote ist gegenüber ihrem Spitzenwert im Frühjahr 2020 um 90,3% gesunken. Die Zahl der Beschäftigten in den Betrieben bleibt zwar um 4,2 Millionen unter ihrem Höchststand vor der Pandemie. Aber das Arbeitskräfteangebot ist auch deutlich zurückgegangen. Viele ältere Menschen sind während der Pandemie in Rente gegangen. Die alte Erwerbsquote kehrt nicht zurück.
Ein Teil des Fed-Mandats so gut wie erfüllt
Damit ist dieser Teil des Fed-Mandats so gut wie erfüllt. Jetzt muss sie sich Teil 1 zuwenden. Die Arbeitnehmer haben längst Oberwasser. Die Nominallohnsteigerungen werden sich weiter beschleunigen.
Und darauf spekuliert der Währungsmarkt. Die Fed kommt schnell unter Druck, die Zinsen anzuziehen. Dann steht die EZB allein auf weiter Flur. Und kann sich auch kaum bewegen, da sie Europas Süden nicht finanziell im Regen stehenlassen will.
Fazit: Wir bekräftigen unsere Erwartung eines Dollarkurses um 1,12 zum Jahresende. Das Ende dieser Fahnenstange muss damit aber noch nicht erreicht sein. Die ungeschickte Frau Lagarde kann den Dollar zum Euro noch höher treiben.