Einstiegschancen bei der Tschechischen Krone
Schwache Konjunkturdaten aus Tschechien bieten Anlegern Einstiegschancen. Nach Erreichen des Jahreshochs bei 23,2 EUR|CZK setzte die Krone zu einer Korrektur der vorhergehenden Aufwertung an. Erste Widerstände liegen bei 24,8 EUR|CZK. Für noch nicht investierte Anleger bietet die laufende Korrektur der Krone im ansonsten gültigen Aufwertungstrend eine Einstiegschance.
Konjunktur eröffnet Raum für weitere Zinssenkungen
Konjunkturell sieht es in Tschechien (ähnlich wie in Deutschland) derzeit trüb aus. Die Wirtschaft schrumpfte im 3. Quartal um 0,9%. Auch in den beiden Vorquartalen gab es kein Wachstum. Die Inflation fiel im Dezember auf 6,9% und damit tiefer als die erwarteten 7,3% und lag damit auf dem Tief von September 2023.
Aufgrund der Disinflation und der schwachen konjunkturellen Verfassung senkte die Notenbank ihren Leitzins das erste Mal seit 3 Jahren um 25 Basispunkte auf 6,75%. Die Wahrscheinlichkeit für die Fortsetzung von Zinssenkungen ist groß in Anbetracht rückläufiger Frühindikatoren. Allerdings bietet Tschechien damit immer noch einen satten Zins-Vorsprung zu Europa. Das dürfte die Krone trotz Zinssenkungen weiter stärken.
Zinspapiere im Aufwärtstrend
Attraktive Renditen bei gleichzeitig nicht sonderlich hohen Risiken bieten tschechische Staatsanleihen. Mit unserer Empfehlung vom Juni vergangenen Jahres konnten unsere Leser bereits gut punkten (WKN A19QSP; FD vom 09.06.2023). Das Papier liegt mittlerweile bei 85,3% und damit deutlich über dem Empfehlungskurs in Höhe von 79,5%. Der Langläufer weist noch eine Laufzeit bis 13. Oktober 2033 auf und wurde mit Aa3 und damit relativ sicher bewertet. Die Anleihe bietet eine Rendite von 3,86%. Das sind 160 Basispunkte mehr als bei den deutschen Pendants.
Für kurzfristig Orientierte bietet sich die Staatsanleihe mit der WKN A3K4VM an. Das ebenfalls mit einem Aa3-Rating ausgestattete Papier und einer Restlaufzeit bis 26. Februar 2026 notiert mit 104,1% und offeriert eine Rendite von 3,91%. Nächster Zinstermin ist der 26. Februar.
Dividenden in Prag ganz groß
Neben Anleihen bietet auch der günstig bewertete tschechische Aktienmarkt Chancen. CEZ (WKN 87832) ist der größte Energieversorger Osteuropas und verdient sein Geld mit der Produktion und dem Handel von Strom. Eine noch relativ kleine Einheit ist das Minensegment. Der Abbau von Lithium im Norden des Landes verleiht zusätzlich Fantasie. Der Umsatz soll in diesem Jahr um mehr als 8% auf 341 Mrd. Kronen (circa 13,8 Mrd. EUR) zulegen und profitiert letztlich auch vom Stromexport nach Deutschland. Knapp 70% des Unternehmens liegen in Staatshand. Für dieses Jahr beziffert sich das KGV auf knapp 13. Die Dividende soll sich auf 6,1% belaufen, mit steigender Tendenz.
Noch üppiger schüttet die Dividendenperle Philip Morris CR (WKN 887834) aus. Für 2024 werden bei einem Kurs von gut 16.000 Kronen (circa 650 EUR) mehr als 1.600 Kronen an Dividende für den Tabakspezialisten erwartet womit die Rendite bei gut 10% liegt. Dies dürfte auch die Mutter Philip Morris International erfreuen, die mehr als 77% der Aktien hält.