Es brechen Zacken aus der Schweden-Krone
Die Schwedische Krone bei 11,87 – und sie bleibt weiter „absturzgefährdet“ (siehe FD vom 4.8.2023). Nur einmal in ihrer Karriere stand sie zum Euro ähnlich schlecht da: während der Finanzkrise 2009 – damals fiel der Kurs auf das jetzt erneut erreichte historische Tief von 11,85. Ein Ende der Kursverluste ist noch nicht abzusehen. Vor allem der labile schwedische Häusermarkt infolge der Zinserhöhungen lastet auf der Krone.
Kreditvergabe stockt
Der schwedischen Wirtschaft geht es nicht gut. Die Baubeginne sind zuletzt um mehr als 50 % zurückgegangen und werden voraussichtlich weiter sinken. Die Kreditvergabe an Privathaushalte ist ins Stocken geraten. Die schwächere Krone wird die Preise für Konsumgüter weiter in die Höhe treiben. Die Inflationsrate betrug im Juli immer noch 8%. Die Reichsbank kann also noch nicht in den Entspannungsmodus schalten – und die Erwartung weiterer Zinserhöhung wird zusätzlich auf dem Häusermarkt lasten.
Seien Sie zurückhaltend bei gedeckten Schuldverschreibungen (Covered-Bonds) in SEK. Diese sind seit Juni aufgrund einer gewissen Entspannung bei Gewerbeimmobilien zwar stärker geworden. Aber die globalen Risikoprämien steigen. Die Folge: Schwedische Covered-Bonds dürften von einer allgemeinen europäischen Kreditausweitung kaum profitieren.
Fazit: Die Krone ist im freien Fall. Wo dieser endet, ist nicht abzusehen. Aber nach einem so starken Abwärtstrend ist zumindest eine technische Beruhigung und zweitweise Kursumkehr jenseits von 12
Empfehlung: Auf einen weiteren Verfall der SEK bzw. den Kursanstieg des EUR zur Krone lässt sich über einem Turbo-Optionsschein etwa von SG spekulieren (WKN SB928Q). Die Knock-Out-Barriere, bei der der Optionsschein praktisch wertlos wird, liegt bei 9,3167 SEK, der Hebel beträgt 5,1. Achtung: erhöhtes Gewinn-/Verlustrisiko!