Euro hat kurzfristig Potenzial
Die Inflation wird nicht so schnell schwinden, wie viele Marktteilnehmer erhofft und die "Geldhüter" suggeriert haben. Diese Erkenntnis setzt sich aufgrund der laufenden Inflationswerte immer stärker durch. Die Notenbanken bleiben auf dem Zinserhöhungspfad, wenn auch mit verhaltenem Tempo. Aktuelle Anlagechancen sehen FUCHS-Devisen bei Yuan und Franken.
Die aktuellen Inflationszahlen aus der Eurozone werden den Währungshütern nicht passen. Denn die Inflationsdynamik nimmt wieder leicht zu. Darauf deuten die jüngsten Zahlen des Inflation-Monitor der Investmentbank Goldman Sachs hin. Die zeigen, dass die Euro-Inflation im Januar um etwa 25 Basispunkte angezogen sein dürfte. Preistreiber sind inzwischen weniger die Rohstoffe und Vorprodukte, sondern das sich verstetigende Lohnwachstum.
Die Inflation wird also auch in Europa hartnäckiger sein, als die Geldpolitiker bisher erwartet und kommuniziert haben. Das schiebt nach den USA (FK vom 23.02.) auch in Europa die Erwartungen an, dass die Zentralbank sich noch längst keine Zinspause leisten kann. Auch die Europäische Zentralbank (EZB) wird die Leitzinsen also weiter anheben, wenn auch in kleineren Schritten.
CHF und CNY auf dem Schirm
Dem Euro gibt das kurzfristig Rückenwind. Das ist z.B. gegen den Schweizer Franken zu sehen. CHF dürfte gegenüber der Gemeinschaftswährung in den nächsten Wochen wieder unter die Parität fallen. Strategisch bleibt der Franken aber ein Hort der Stabilität, in den in jeder Schwächephase umgeschichtet werden kann.
Aufwertungs-Momentum entsteht für den Euro auch gegen den Yuan. Obwohl die chinesische Konjunktur kräftig aus dem Corona-Lockdown startet, kann CNY davon nicht mehr profitieren. Die Währung hatte diese Lockerungs-Erwartung bereits vorausgenommen. Inzwischen wird offenbar schon wieder eher eingepreist, dass die Regierung in Peking und die Notenbank das wirtschaftliche Wachstum mit entsprechenden Maßnahmen stützen werden (FB vom 20.02). Das bringt den Euro relativ in die Vorhand. Wir erwarten einen Anstieg von EUR|CNY in Richtung 7,45.
Fazit: Langfristig wird der innere Wert des Euro zerrüttet. Mit Blick auf drei Monate hat die Währung aber gutes Potenzial gegen Franken und Yuan.