Im Zeichen des Abschwungs
Der Euro hält noch das Niveau von 1,17 EUR|USD. Bis zum Jahreswechsel wird er aber erneut gegenüber dem Dollar nachgeben. Wir rechnen im äußersten Fall mit einer Abwertung in Richtung 1,05 EUR|USD, wenn der Brexit ohne Austrittsvertrag mit der EU kommt. Für das bevorstehende 4. Quartal passen wir die Range an den aktuellen Kurs an. Wir erwarten bis Jahresende eine Range zwischen 1,10 bis 1,20 EUR|USD.
Politisch dürfte der Gegenwind für den Euro zunehmen. Angefacht wird er von Italien. Die Regierung in Rom hat ihren Haushalt beschlossen. Für die in den Wahlen versprochenen Wohltaten wird sie das Defizit signifikant ausweiten (auf 2,4%). Die Anleihenmärkte spiegeln das in zügig steigenden Renditen (3,10% für italienische Zehnjährige). Für den Euro dürfte der italienische Weg zu einer Belastung werden.
Die kommende Euro-Abschwächung wird von der Zinsseite gestützt und politisch untermauert. In den USA hat die Fed wie erwartet die Zinsen um 25 Basispunkte angehoben. Zugleich stellte die Fed vier weitere Zinsschritte bis Ende 2019 auf dann 3,25% in Aussicht.
Dollar hat Luft nach oben
Die Märkte haben also ein relativ klares Zinsszenario vor Augen. Die Fed zieht – ganz zum Ärger Donald Trumps – die Zinsen weiter hoch. Die Zinsdifferenz zum Euro wird sich noch mindestens drei oder vier Quartale lang ausweiten. Mittelfristig sprechen also zwei Faktoren gegen den Euro.
Die Zinsdifferenz zu den USA wird ab Ende 2019 schrumpfen. Möglicherweise beginnt die EZB ab Ende 2019 allmählich an den Zinsen zu drehen. Der 3-Monatszins dürfte dann den negativen Bereich verlassen. Wir ziehen daher die Range für EUR|USD im 2. und 3. Quartal wieder in Richtung 1,20.
Bis ins erste Quartal 2019 rechnen wir mit einem steigenden Dollar. Das dürfte auch die Währungen der Emerging Markets weiter belasten. Gerade die Währungen in Südamerika, aber auch von Südafrika, stehen wegen des stärkeren Dollars seit geraumer Zeit unter Druck.
Ab dem zweiten Quartal müssen sich die Märkte neu justieren. Denn die Zugkraft des Greenback wird wegen der sich abschwächenden US-Konjunktur nachlassen. Das dürfte auch den EmMa-Währungen Entlastung bringen. Insofern dürfte sich der sukzessive Einstieg in diese Währungen und auch Börsen lohnen.
Yen, Pfund und Franken drehen
Der Yen und das Pfund drehen gegen den Euro nach oben. Beim Yen wirkt sich die neue Zinspolitik der BoJ aus. Das Pfund scheint den größten Brexit-Schrecken vorerst hinter sich zu haben. Einen neuen massiven Einbruch bei einem No-Deal schließen wir aber nicht aus. Darum bleibt unsere prognostizierte Range über die Quartale sehr breit und mit einer Abwärtstendenz behaftet. Der Franken dreht wieder nach unten und wird zyklisch im nächsten Quartal wieder in Richtung 1,15 laufen. An dieser technisch wichtigen Hürde wird sich der weitere Trend entscheiden.
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FUCHS DEVISEN Wechselkurs- und Zinsprognose auf 12 Monate |
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Kurs Vorjahr | Kurs aktuell | 4. Quartal 2018 | 1. Quartal 2018 | 2. Quartal 2019 | 3. Quartal 2019 | |
Hinweis: Diese Tabelle gibt die Meinung der Redaktion zur Zins- und Wechselkursentwicklung wichtiger Währungen wieder. Sie dient ausschließlich zur Orientierung und ist nicht als Handlungsaufforderung zu sehen. Insbesondere Wechselkursprognosen unterliegen einer hohen Unsicherheit. Alle Angaben ohne Gewähr. |
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€ |
USD |
1,119 |
1,17 |
1,10 – 1,20 |
1,05 – 1,15 |
1,05 - 1,12 |
1,10 – 1,17 |
CHF |
1,097 |
1,14 |
1,12 – 1,15 |
1,10 – 1,15 |
1,08 – 1,17 |
1,10 – 1,27 |
|
GBP |
0,843 |
0,89 |
0,87 - 0,91 |
0,88 – 0,93 |
0,87 – 0,93 |
0,90 – 0,99 |
|
JPY |
115,800 |
133 |
130 -135 |
125-130 |
117 - 124 |
120 - 128 |
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3-Monats Geld |
-0,300 |
-0,58 |
-0,50 |
-0,40 |
-0,30 – 0,00 |
-0,20 – 0,00 |
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10-Jährige Bund |
-0,310 |
0,53 |
0,30 – 0,50 |
0,30 – 0,70 |
0,40 – 0,70 |
0,50 – 0,80 |
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$ |
JPY |
103,500 |
113 |
110 - 115 |
110 -120 |
105 - 120 |
100 - 112 |
3-Monats Geld |
0,840 |
2,20 |
2,20-2,30 |
2,25 – 2,50 |
2,50 – 2,75 |
2,50 – 2,75 |
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10-Jährige Treasuries |
1,570 |
3,06 |
2,85 – 3,15 |
2,95 – 3,35 |
2,95 – 3,35 |
3,05 – 3,35 |
Fazit: Wir bleiben bei unserer Ansicht, dass für den Euro drei Quartale eher Abwärtsrisiken bestehen.