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Gefangen zwischen Inflation und Rezession

Notenbanken in der Falle

Banknoten verschiedener Länder mit Portraits nebeneinander. © William W. Potter / stock.adobe.com
In dieser Woche gab es mehrere überraschende Notenbankentscheide. Sie zeigen: Bei den geldpolitischen Entscheidern sind Furcht und Unwissenheit weit verbreitet. Der "Club der Lavierer" wächst.

Die Zinsüberraschungen in dieser Woche zeigen, dass viele große Notenbanken derzeit keine klare Sicht haben. So behielten die Schweizerische Nationalbank (SNB) und die Bank of England (BoE) ihre Leitzinssätze konstant. Damit überraschen beide die Märkte, die (wie auch FUCHS-Devisen, FD vom 15.09.2023) mehrheitlich mit Anhebungen um je 25 Basispunkte gerechnet hatten.

Beide Entscheidungen sind ein Ausdruck von Inflations-Sorgen und unklarer Konjunktursicht. Die Notenbanken fürchten, dass weitere Zinsanhebungen zu einer starken Konjunkturabkühlung (Rezession) führen könnten. Vor allem mit Blick auf die Schweiz halten wir das für unbegründet. Auf der anderen Seite sind die Inflationsraten noch vielfach zu hoch und es gibt neue Aufwärtsrisiken (z.B. Energiepreise im Winter). Allerdings wissen die Notenbanken schlicht nicht, wie die bisherigen Zinsanhebungen sich noch auf die Inflation auswirken werden.

Der Club der Lavierer wird größer

SNB und BoE gesellen sich damit den "Lavierern" hinzu. Auch die Federal Reserve gehört dazu. Sie ließ den Zinssatz in dieser Woche zwar wie erwartet konstant. Sie hält sich aber die Tür für weitere Zinsanhebungen weiter offen. Die Erwartungen an Zinssenkungen schmilzt indes dahin. Für nächstes Jahr preisen die Märkte noch 50 Basispunkte ein. Im Juni waren es noch 100. Auch die Bank of Canada, die Reserve Bank of Australia und die Reserve Bank of New Zealand schlingern.

Die EZB hob bislang die Zinsen konsequent an. Nach dem Zinsschritt der Vorwoche (14.09.) wird sie nun aber vermutlich auch die Zinsen pausieren und ebenfalls einen nebulösen Zinsausblick geben. Der Tenor wird sein, dass sie weitere Zinsanhebungen von der Datenlage abhängig machen werde. 

Konjunktur statt Geldpolitik

Die Verlässlichkeit der Notenbanken nimmt damit ab. Vermutlich werden sie die Märkte in den kommenden Monaten noch öfter "auf dem falschen Fuß" erwischen. Das stützt unsere Vermutung, dass Anleger vorerst besser die Konjunkturdaten als die Geldpolitik im Auge behalten sollten (FD vom 15.09.2023). Und die deuten daraufhin, dass die USA auf eine Konjunkturdelle zusteuern, sich Europa auf ein Mini-Wachstum einstellen kann und Chinas Konjunktur nur langsam in Fahrt kommt. Das setzt damit auch die Trends für die Wechselkurse.

Fazit: Die Notenbanken sind unsichere Kantonisten geworden. Auf ihre Prognosen (Inflation, Konjunktur) ist kein Verlass. Das wird noch zu einigen Überraschungen führen. Der Blick auf die Fundamentaldaten gewinnt an Bedeutung.
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