Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1872
Die Meinung der Anderen im Dezember 2019

Ranges werden enger

Im Moment gibt es einen ungewohnten Einäugigen unter Blinden. Im Währungsgefüge erwarten die Banken auf Sicht von drei und zwölf Monaten eher wenig Bewegung. Die Prognosen gleichen sich an. Eine Währung sticht unter den Majors allerdings heraus.

Die Range für Euro-Dollar nähert sich in den Prognosen an. Sie liegt jetzt zwischen 1,12 und 1,14 auf Sicht von drei Monaten. Lässt man einmal die HSBC mit ihrer eigenen Sicht der Dinge außen vor.

Pictet fragt nach den Ursachen des zuletzt eher schwachen Euros. Dies trotz einiger erfreulicher Anzeichen beim Wachstumsausblick im Euroraum und geringerer politischer Ungewissheit. Die Schweizer Bank sieht den zunehmenden Einsatz des Euro als Finanzierungswährung zumindest teilweise als Ursache. „Mit einem ansehnlichen Leistungsbilanzüberschuss und einem äußerst liquiden Markt wird der Euro einer defensiven Währung wie dem Yen immer ähnlicher." Da Pictet von einer fortgesetzten Verlangsamung des Weltwachstums und erhöhter weltweiter Ungewissheit ausgeht, leitet die Bank daraus die Unterstützung defensiver Währungen über einen Horizont von 12 Monaten ab.

Anders die HSBC. Die britische-asiatische Großbanksieht keinen „rebound" für EUR|USD, solange es keinen klaren Erholungszeichen für den Euroraum gibt.

Deutliche Erwartungsunterschiede bei Anleihen

Deutlicher fallen dagegen die Differenzen bei der Sicht auf die 10-Jährigen Anleihen aus. Während Berenberg und die Commerzbank Bundesanleihen auf Sicht von zwölf Monaten bei +0,30% sehen, bleibt die LBBW skeptisch und taxt die Langläufer auf -0,25%.

Dahinter stecken unterschiedliche Konjunkturerwartungen. Berenberg ist einen Hauch hoffnungsvoller für die europäische Wirtschaft, nimmt die Anpassungen im Tableau aber vornehmlich als „Roll-Effekte" vor, „weil wir wieder einen Monat weiter sind". Alles in allem passe die Entwicklung „zu unserem Konjunkturbild und somit bleibt unser Haupt-Szenario, dass sich die Märkte ganz langsam entspannen werden."

Im Dollarraum fallen die Erwartungsunterschiede deutlicher aus. So sieht Berenberg die 10-Jährigen Treasuries in einem Jahr bei 2,20, ähnlich wie die kanadische CIBC, die Commerzbank lediglich bei 1,50. Die Co-Bank ist insbesondere zurückhaltend bei der Einschätzung des amerikanisch-chinesischen Handelskonflikt. Dieser könne „jederzeit wieder eskalieren".

FD_191129_3_DMDA_neu2019

i

Die Meinung der Anderen

Prognosezeitraum

Berenberg

Commerzbank

LBBW

Pictet
WM

CIBC

HSBC

aktuell

alt

aktuell

alt

aktuell

alt

aktuell

alt

aktuell

alt

aktuell

alt

* Werte vom Vormonat
Hinweis: Diese Tabelle gibt nicht die Meinung der Redaktion zur Zins- und Wechselkursentwicklung wichtiger Währungen wieder. Sie dient ausschließlich zur Orientierung und ist nicht als Handlungsaufforderung zu sehen. Insbesondere Wechselkursprognosen unterliegen einer hohen Unsicherheit. Alle Angaben ohne Gewähr. Werte rechts = Vormonat.

auf 3 Monate

EUR

USD

1,12

1,11

1,14

1,14

1,13

1,13

1,12

1,11

1,14

1,12

1,10

1,10

3 Monatszins

-0,50

-0,50

-0,49

-0,49

-0,50

-0,50

10 J Anleihen

-0,20

-0,30

-0,60

-0,40

-0,50

-0,50

-0,30

-0,30

USD

JPY

107

108

104

104

108

108

107

105

103

104

105

105

3 Monatszins

1,70

1,70

1,85

1,60

1,75

1,75

1,55

10 J Anleihen

2,00

1,90

1,60

1,40

1,75

1,75

1,75

1,75

JPY

EUR

120

120

119

119

122

122

120

117

117

116

3 Monatszins

-0,05

-0,05

-0,05

0,00

-0,20

-0,20

10 J Anleihen

-0,10

-0,10

-0,20

-0,15

-0,20

-0,20

0,00

0,00

auf 12 Monate

EUR

USD

1,16

1,14

1,20

1,20

1,14

1,15

1,16

1,14

1,16

1,16

1,10

1,10

3 Monatszins

-0,50

-0,50

-0,51

-0,49

-0,55

-0,55

10 J Anleihen

0,30

0,20

0,30

0,10

-0,25

-0,25

-0,20

USD

JPY

105

105

100

100

110

110

100

100

100

100

105

105

3 Monatszins

1,75

1,75

1,80

1,65

1,30

1,30

1,65

10 J Anleihen

2,20

2,20

1,50

1,90

2,00

2,00

2,10

2,10

JPY

EUR

122

120

120

118

126

126

116

114

116

116

3 Monatszins

0,00

0,00

-0,05

0,00

-0,15

-0,15

10 J Anleihen

0,15

0,15

-0,10

0,00

-0,10

-0,10

0,05

Fazit: Der Yen bleibt in den Vorhersagen die „ruhigste" Währung unter den Majors.

Meist gelesene Artikel
  • Performance-Projekte: Gewinner und Verlierer im Überblick

Vermögensverwalter versus ETF-Portfolio: Wenig Licht und viel Schatten

Ein Performance-Projekt ist ein Marathonlauf über 5 Jahre und länger. Illustration erstellt mit ChatGPT
Nur 16 % der Vermögensverwalter schlagen die ETF-Benchmark – ein ernüchterndes Ergebnis für die Branche. Doch einige Häuser glänzen in der FUCHS | RICHTER Performance-Analyse 2024 mit beeindruckenden Ergebnissen. Welche Strategien lohnen sich für Anleger wirklich?
  • Wahlen ohne echte Wahl: Die Illusion der politischen Mitte

Das kleinste Übel: Deutschland wählt – und verliert

Wir wählen stets das kleinste Übel – doch was ist das überhaupt? Die politische Realität nach der Wahl verspricht wenig Gutes: Schwarz-Rot oder eine wackelige Dreierkoalition. Friedrich Merz braucht Partner für Reformen. Und er hat sich auf die Parteien festgelegt, die von der Programmatik der Union inhaltlich weit entfernt sind. Wie soll das Land so wieder auf Kurs kommen, fragt FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber.
  • Fuchs plus
  • Champerty Bill: Ein neues Gesetz könnte den Anleihenmarkt erschüttern

Schwellenländeranleihen drohen massive Kursverluste

Ein Gesetzesvorhaben in New York könnte den Anleihenmarkt auf den Kopf stellen – insbesondere für Schwellenländer. Die "Champerty Bill" soll spekulative Klagen gegen zahlungsunfähige Staaten einschränken. Investoren müssen sich darauf vorbereiten, denn trotz der Trump-Regierung bleibt das Gesetz ein heißes Thema. Wie können Anleger darauf reagieren?
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Australien: Ähnliche Probleme wie in Deutschland, aber keine starke rechte Partei

Australiens Wahlrecht bremst Populisten

In Australien erreicht die rechtspopulistische “One Nation” nur wenige Prozentpunkte. Das ist interessant, denn in Australien gibt es ähnliche gesellschaftliche Debatten, strukturelle Unterschiede und Probleme wie in Deutschland. Ein Grund für das schlechte Abschneiden der Rechtspopulisten ist besonders interessant. Unser Autor Cian Münster, der australische Wurzeln hat, hat das Thema analysiert.
  • Wahlen ohne echte Wahl: Die Illusion der politischen Mitte

Das kleinste Übel: Deutschland wählt – und verliert

Wir wählen stets das kleinste Übel – doch was ist das überhaupt? Die politische Realität nach der Wahl verspricht wenig Gutes: Schwarz-Rot oder eine wackelige Dreierkoalition. Friedrich Merz braucht Partner für Reformen. Und er hat sich auf die Parteien festgelegt, die von der Programmatik der Union inhaltlich weit entfernt sind. Wie soll das Land so wieder auf Kurs kommen, fragt FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber.
  • Fuchs plus
  • Erbschaftsteuergesetz beim Bundesverfassungsgericht

Änderungen bei der Erbschaftsteuer erwartet

Das Erbschaftsteuergesetz dürfte demnächst geändert werden. Diese Einschätzung teilen spezialisierte Anwälte gegenüber FUCHSBRIEFE. Aus dieser Perspektive erwachsen für Unternehmer und Vermögende Handlungsnotwendigkeiten und -möglichktien, wenn sie absehbare Steuernachteile vermeiden wollen.
Zum Seitenanfang