Weitere Zinserhöhungen in USA in diesem Jahr sicher
Unsere Vorsicht gegenüber den Notenbanken war und ist begründet. Zwar hat die Fed den Leitzins bei 5,00-5,25 % belassen. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Fed-Chef Powell betonte, die Inflation weiter mit aller Kraft drücken zu wollen. Dazu hat er auch allen Grund.
Der Geldwert ist nach wie vor bei weitem nicht stabil. Selbst bei einer bereits deutlich gesunkenen Inflationsrate liegt er mit 4,05% immer noch doppelt so hoch wie der Zielwert. Das aber ist insbesondere dem etwas entspannteren Arbeitsmarkt sowie den deutlich gesunkenen Energiepreisen – es ist Frühsommer! Und es schlagen erhebliche Basis Effekte zu Buche– zu verdanken. Die Kernrate ohne Lebensmittel und Energie sank zuletzt kaum und betrug im Mai immer noch 5,3% (nach 5,5% im April).
Rückenwind für Powell im Board
Powell hat im Board der Fed Rückenwind. Die Einschätzungen der FOMC-Mitglieder zum angemessenen Leitzins zum Jahresende im Jahr 2023 haben sich deutlich nach oben verschoben. Nur zwei FOMC-Mitglieder wollen die Zinsen bei 5,1 % belassen. Aus den Einschätzungen der Board-Mitglieder ergibt sich eine Fed-Fund-Rate per Jahresende von rund 5,7%.
Die wieder härtere Haltung der Fed, insbesondere für 2023, spiegelt deren Eingeständnis wider, dass der Inflationsdruck wahrscheinlich länger anhalten wird als bisher erwartet. Fürs 4. Quartal werden jetzt 3,9% (von 3,6 %) erwartet. 2025 soll die Rate auf 2,2 % (von 2,1 %) sinken.