Im Dutzend empfehlenswert
Es ist eine Premiere: Erstmals in der 20-jährigen Geschichte unserer Markttests im Private Banking liegt mit der Globalance Bank eine Schweizer Bank vorn. Dass es sich um eine Boutique mit klarem Angebotsfokus und einem visionären Beratungsansatz handelt, verwundert dabei nicht. Das Team um Bankgründer Reto Ringger, ein Pionier der Nachhaltigkeitsbewegung im Finanzsektor, hat sich von Beginn an und ohne typisch schweizerische „Altlasten“ („Steueroptimierung“) voll und ganz ihrem Thema verschrieben: Zukunftstrends auszumachen, ihre Wirkung dem Kunden transparent aufzuzeigen und die Berater zu beteiligten Partnern zu machen: So schafft man nicht nur einen optimalen Beratungsprozess, sondern auch ein hoch motiviertes Team, das dem Kunden ein vorzügliches Beratungserlebnis verschafft und eine ausgesprochen stimmige Anlagelösung für „Megatrends“ vorlegt.
In allen 5 Wertungskategorien präsentieren sich die Schweizer, die auch in den Vorjahren stets im Spitzenfeld lagen, mit herausragenden Leistungen: angefangen von einem Beratungsgespräch, mit dem der Kunde überaus zufrieden ist, über einen Anlagevorschlag, der das Herz des Kunden ebenfalls höher schlagen lässt, einer überzeugenden Investmentkompetenz, einer brillanten Präsentation des Anlagekonzepts in der Endausscheidung vor der Fachjury (Beauty Contest) bis hin zur für ein Schweizer Haus ungewöhnlich hohen Transparenz. Kurz: In vier Disziplinen sehr gut, in einer gut – das nennen wir einen „Top-Anbieter“.
Schelhammer Capital, ein weiterer Top-Anbieter
Fünf weitere Häuser, drei davon aus Österreich, eines aus Deutschland, eines aus Liechtenstein, spielen in derselben Liga wie die Globalance; auch ihre Leistungen sind sehr gut. Mit der erst vor Kurzem fusionierten Schelhammer Capital Bank findet sich darunter ein weiterer Top-Anbieter mit ebenfalls vier sehr guten und einer guten Leistung (Beauty Contest) in den 5 Bewertungskategorien. Bei Schelhammer Capital sticht insbesondere die Investmentkompetenz hervor: Hier haben die Österreicher sowohl in der qualitativen als auch quantitativen Auswertung voll überzeugt.
Liechtensteinische Landesbank Österreich: erstmals mit auf den oberen Rängen
Die österreichische Tochter der Liechtensteinische Landesbank – hervorgegangen aus der Semper Constantia – besticht ebenfalls mit einer ausgezeichneten Gesamtleistung. Das Beratungsgespräch und der Anlagevorschlag begeistern den Kunden, die engagierte Leistung vor der Fachjury steht jener von Schelhammer Capital nicht nach. Die Transparenz des Hauses darf mit Fug und Recht als „gut“ bezeichnet werden. Bei der Investmentkompetenz überzeugt das Niveau, die quantitative Auswertung durch Quanvest kommt allerdings nicht auf Spitzenwerte.
Bankhaus Spängler erneut im Spitzensegment
Erneut im Spitzenfeld findet sich auch das Bankhaus Carl Spängler, das seit vielen Jahren exzellente Leistungen zeigt. Als sehr gut empfindet der Kunde die Beratung, der Anlagevorschlag begeistert, der Vortrag vor der Fachjury (Beauty Contest) ebenfalls, die Transparenz ist ebenfalls im Spitzenfeld, nur die Investmentkompetenz kommt in der quantitativen Auswertung nicht ins Top-Feld. Der Grund: Es fehlt für eine Nachprüfung durch Quanvest der Detailblick auf die Wertpapiere in den verwendeten Fonds, deren Auswahl an sich überzeugt.
Hauck Aufhäuser Lampe schafft den Sprung in die Top-Gruppe
Als einziges Haus aus Deutschland schaffen es Hauck Aufhäuser Lampe ins Spitzensegment der TOPS für 2023. Die expandierende Privatbank kommt im Anlagevorschlag und bei der Transparenz auf Spitzenwerte, zeigt ebenfalls eine sehr gute Leistung im Beratungsgespräch und eine gute vor der Fachjury im Beauty Contest und schneidet in der Investmentkompetenz mit einem befriedigend ab.
LGT und Kaiser Partner auf Augenhöhe
In diesem Jahr haben wir den noch nie dagewesenen und statistisch seltenen Fall, dass die Rating-Grenze von sehr gut zu gut zwei Banken mathematisch „trennt“, die gerundet dieselbe Gesamtpunktzahl aufweisen: die fürstliche LGT Bank und die Kaiser Partner Privatbank. Während die LGT Bank seit Langem zu den Top-Häusern im deutschsprachigen Raum zu zählen ist, ist die Kaiser Partner Privatbank eine kleine Überraschung. Das Haus hat seit Kurzem eine neue Führung, die mit Elan und Ehrgeiz die Qualität in der Kundenberatung vorantreibt und sich damit erstmals einen Platz in der Top-Gruppe gesichert hat.
Während die LGT in den Nachkommastellen mit 81,3 Punkten aus dem Wettbewerb geht, sind es bei der Kaiser Ritter Privatbank 80,6. Wären wir päpstlicher als der Papst hieße das: Für die LGT reicht es gerade noch, um auf 90% der Bestleistung im Wettbewerb zu kommen und somit unter die „Goldjungs“. Kaiser Partner erhielte mit 89% Silber-Status. Doch das würde eine Scheingenauigkeit unserer Tests implizieren, die nicht gegeben ist. Bankentests sind keine mathematisch genaue Wissenschaft, auch wenn wir uns an wissenschaftlicher Methodik ausrichten. In allen Kategorien weisen LGT Bank und Kaiser Partner gerundet dieselbe Punktzahl auf: Durchweg überdurchschnittlich sind bei beiden die Leistungen im Anlagevorschlag (sehr gut), im Beratungsgespräch, in der Investmentkompetenz, in der Präsentation des Anlagekonzepts vor der Fachjury und bei der Transparenz (allesamt gut). So ergibt sich ein rundes Gesamtbild und eine Gesamtwertung von sehr gut mit einem Minus dahinter.
HASPA zurück im Top-Segment
Sehr ähnlich zeigt sich die Hamburger Sparkasse, die sich seit langer Zeit wieder nach vorne ins Segment der empfehlenswerten Häuser gekämpft hat. Ein sehr gutes Beratungsgespräch wie ein sehr guter Anlagevorschlag bilden ein starkes Fundament, die Transparenz überzeugt, die Investmentkompetenz und die Darlegung des Konzepts vor der Fachjury noch nicht ganz. Viel fehlt also nicht, um in die Spitzengruppe vorzustoßen.
Vier im Gleichklang auf einem Silber-Platz: LLB, Kathrein, Bethmann und Neue Bank
Die nächsten vier liegen nach der Gesamtpunktzahl ganz eng beieinander: Liechtensteinische Landesbank (84), Kathrein Privatbank (83), Bethmann Bank (83) und Neue Bank (82) zeigen aber unterschiedliche Schwerpunkte bei ihren Glanzleistungen.
Die Liechtensteinische Landesbank hebt sich in der mündlichen Präsentation ihres Anlagekonzeptes (Beauty Contest) etwas aus der Gruppe heraus, beim Anlagevorschlag und in der Investmentkompetenz ist es die Kathrein, beim Beratungsgespräch setzt sich die Neue Bank von den übrigen ab, bei der Transparenz sind es wiederum die Kathrein sowie die Liechtensteinische Landesbank. Ohne Auffälligkeiten, aber mit (fast) durchgehend guten Wertungen, zeigt sich die Bethmann Bank diesmal im Wettbewerb. Hier gibt es nichts auszusetzen, es fehlen nur die Glanzlichter.