BW-Bank: Erneut herausragend
Mit einem sehr gelungenen Konzept für die Deutsche KinderhospizStiftung, zieht die BW-Bank in die Endrunde des diesjährigen Stiftungsmanagertests ein. Beim ersten Blättern erschrickt der Leser noch über den Umfang von 83 Seiten. Doch diese sind verständlich strukturiert und es wird schnell ersichtlich, dass es sich um ein durchdachtes und klar gegliedertes Werk handelt. Alle Fragen der Stiftung werden darin kompetent beantwortet.
Die BW Bank hat durch ein Telefonat mit dem Stiftungsvorstand ermittelt, dass sich das Gesamtvermögen der Stiftung durch den Verkauf eines Aktienpakets auf 5 Mio. Euro erhöhen soll. Der Vorschlag bezieht sich auf das liquide Vermögen von 2 Mio. Zugleich empfiehlt die BW-Bank eine Anpassung der Anlagerichtlinie auf bis zu 70% Aktienanteil im Portfolio und die Erhöhung der Fremdwährungsquote auf 20%. Grundsätzlich plädiert sie auch für die Beimischung von Immobilien zu einer verbesserten Diversifikation und als Inflationsschutz. Schließlich seien Immobilien durch die regelmäßigen Erträge bei richtiger Auswahl ein sehr guter Baustein für das Portfolio. Denn: Um das Ziel Ausschüttungen, realer Kapitalerhalt plus Honorare für die Bank zu erreichen, müsse man auf eine Performance von 4,0 bis 4,5 Prozent kommen. Diese 4,5 Prozent p.a. sollen wiederum mit dem vorgestellten Portfolio erreicht werden können, bei dem rund 61% in Aktien investiert werden.
Übersichtliche Darstellungen
Klar und übersichtlich werden die zu erwartenden Ausschüttungen dargestellt. Demnach stehen 31.346 Euro zur Ausschüttung vor Kosten zur Verfügung, was einer Ausschüttungsquote von 1,57 Prozent entspricht. Neben den jährlichen Spendeneinnahmen in Höhe von 175.000 Euro kommen aus dem vorgeschlagenen Anlagekonzept entsprechend laufende Erträge in Höhe von ca. 15.000 (nach Kosten) hinzu.
Sehr offen und transparent kommen auch die Gebühren zur Sprache. Auch hier setzt die BW-Bank Maßstäbe in Sachen Klarheit. Die BW-Bank veranschlagt 0,83 Prozent Pauschalkosten bei zwei Millionen Investitionssumme. Das macht rund 16.000 Euro aus, heißt es im Vorschlag. Hinzu kämen 0,15 Prozent Produktkosten, die mit 3.000 Euro pro Jahr beziffert werden. Insgesamt kommt die Bank auf eine Gesamtkostenbelastung für die Stiftung von 0,98%. Das ist nicht wenig, aber unter dem Gesichtspunkt Preis-Leistungsverhältnis ein faires Angebot.
Reichlich Raum für die Darstellung des Dienstleistungs-Angebots
Ausführlich legt die BW-Bank dar, wie Nachhaltigkeit in den Investmentprozess integriert wird. Auch für weiterführende Dienstleistungen – eine Fragestellung, die der KinderhospizStiftung sehr wichtig ist – nimmt sich die BW-Bank Raum und gibt auf 14 Seiten wieder, was sie für die Stiftung tun kann: Das Spektrum reicht von der Einbindung in informelle Netzwerke und ein weitreichendes Betreuungs- und Verwaltungsangebot über Unterstützung bei Zustiftungen und bei der Öffentlichkeitsarbeit bis hin zur Nutzung der Crowdinvesting-Plattform, um als Investor nachhaltige Bauprojekte voranzubringen.
Rundum überzeugende „mündliche Verteidigung“
Wie fundiert das Wissen im Team Stiftungsmanagement der BW-Bank verankert ist, bezeugen die Vertreter der BW-Bank dann bei der „mündlichen Verteidigung“ des Konzepts im Endauswahlverfahren, dem Beauty Contest. Sie denkt stets mit dem Kopf des Kunden – eine Fähigkeit, wo ihr am Markt so schnell kein Haus das Wasser reicht. Besonders deutlich wird dies bei der Präsentation der Stiftungsservices. Die BW zählt nicht einfach ihr umfangreiches Portfolio auf, sondern setzt Schwerpunkte, die zur KinderhospizStiftung passen. Zudem macht die BW Bank Optimierungsvorschläge: So könne man das eigene Fundraising dadurch noch verbessern, indem man Stifter für eine Verbrauchszustiftung motiviert. Kurz: Auch im Direktvergleich der Wettbewerber setzt die BW-Bank Maßstäbe.
Investmentkompetenz: Etwas Wasser im Wein
Die qualitative Seite der Investmentkompetenz steht dem in nichts zurück. Der Prozess ist nachvollziehbar, durchdacht und regelbasiert, die Entscheidungsprozesse sind transparent. Nicht ganz überzeugend fällt die quantitative Auswertung des Vorschlags bzw. eines Vergleichsdepots durch Quanvest aus. Durch die Ausrichtung auf überwiegend europäische Aktien und Unternehmensanleihen wäre noch mehr Diversifizierung möglich, meint das Analysehaus. Auch die historische Rendite des hauseigenen Strategiefonds überzeugt in der Rückschau nur bedingt.
Herausragend in der Transparenz und beim Serviceangebot für Stiftungen
Ein Hoch wiederum auf die Transparenz der BW-Bank, die auch in diesem Wertungssegment zusammen mit einem weiteren Haus das Ranking anführt. Der interessierte Leser und Kunde erfährt u.a., dass sich die Stiftungskompetenz der BW seit 1984 aufgebaut hat, dass die Bank mit ihre mehr als 1.000 Kunden mit fünf zentralen und fünf dezentralen Vermögensmanagern betreut, was die Bank als dualen Ansatz bezeichnet. Dabei verwaltet sie ein Stiftungsvermögen in Höhe von 5,5 Milliarden Euro.
Nicht minder überzeugend das Angebot an Stiftungsservices des Hauses, das gerade auch etablierte Stiftungen anspricht, die ihr Netzwerk ausbauen wollen, um das lebenswichtige Fundraising voranzutreiben. Doch auch für Stiftungsgründer und kleinere Stiftungen, dienen oftmals die Manpower fehlt, um den arbeitsintensiven Papierkram zu erledigen, hält die BW-Bank Services bereit.
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Gesamtkosten
19.600 EUR p.a.
0,98% p.a. (bezogen auf das Gesamtportfolio; MwSt. von 19% enthalten)
Fazit: Eine rundum überzeugende Leistung mit vielen ausgeprägten Stärken, die die BW-Bank erneut auf das Siegertreppchen im Wettbewerb bringt.
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