Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2230
Warnsignal für Deutschlands Exportwirtschaft

G20-Staaten setzen auf Protektionismus

WTO © Photoshot / picture alliance
Erstmals seit 2015 registriert die Welthandelsorganisation (WTO) wieder mehr neue Handelsbeschränkungen als Erleichterungen. Besonders deutsche Unternehmen werden davon betroffen sein.
Die G20-Staaten versuchen mit mehr Protektionismus und Subventionen ihre Volkswirtschaften zu schützen. Das zeigt eine Auswertung der Welthandelsorganisation (WTO) für die Monate Mai bis Oktober 2023. Für deutsche Unternehmen, insbesondere stark exportorientierte, ist das eine schlechte Nachricht.

Die Bilanz der von der WTO bewerteten Einzelmaßnahmen ist klar restriktiv. Demnach gab es im betrachteten Zeitraum 49 Maßnahmen, die den Handel beschränkten, aber nur 44 Erleichterungen. Damit hat die WTO erstmals seit 2015 wieder mehr Beschränkungen als Lockerungen gemessen. Außerdem leiteten die G20 insgesamt 69 neue wirtschaftliche Unterstützungsmaßnahmen für den Handel ein. Nur 10 liefen aus.

Global wachsende Konzentration auf wenige Lieferanten

Eine starke Entkopplung der Wirtschaftsräume sei aber noch nicht zu beobachten, so die WTO. Denn die der Anteil der Zwischenprodukte am Welthandel blieb nahezu konstant. Er liegt bei 48,5% und damit nur geringfügig unter dem Level der Vorjahre (ca. 51%). Würden sich Wirtschafträume voneinander entkoppeln, müsste dieser Anteil deutlich sinken. Allerdings sind viele Maßnahmen auch noch jung, entfalten ihre Wirkung also eventuell noch.

Auffälliger ist hingegen die wachsende Konzentration in bestimmten Warengruppen auf sehr wenige Lieferanten und Hersteller. Die WTO zählt beobachtet das inzwischen bei 1.075 von etwa 5.400 Produkten. Der Anteil solcher Produkte am Welthandel stieg innerhalb der zurückliegenden zehn Jahre von 9% auf 19%. Diese Konzentration verstärkt die negativen Folgen unterbrochener Lieferketten. Hinzu kommt: China exportiert 36% dieser kritischen Produkte. allerdings ist Chinas Anteil seit dem Höhepunkt 2017 von 40% etwas gesunken. Darin zeigt sich eine gewisse Abkehr der Unternehmen von China und eine Diversifizierung der Lieferketten. 

Deutsche Industrie leidet bei schwachem Welthandel besonders stark

Für 2024 prognostiziert die WTO einen Anstieg des Welthandels um 3,3%. Allerdings ist die Prognose angesichts politischer Krisen (z.B. Naher Osten) mit erheblichen Unsicherheiten verbunden. Diese Einschätzung teilt die deutsche Wirtschaft. Das Auftragspolster, das viele Betriebe 2023 noch über Wasser hielt, ist inzwischen deutlich geschrumpft. Die Auftragsreichweite (Anzahl der Tage, in denen noch ohne Neubestellungen Aufträge vorliegen) liegt bei 60% der Maschinenbauer unter dem langjährigen Durchschnitt, so der VDMA. Konjunktursorgen aus den USA belasten das Geschäft, aufstrebende Länder wie Indien oder Mexiko fangen die Rückgänge nicht auf. Die Inlandsnachfrage ist ohnehin schwach.

Fazit: Das Zahlen der WTO deuten darauf hin, dass die Globalisierung deutlich ins Stocken geraten ist. Momentan gibt es ambivalente Entwicklungen. Einerseits diversifizieren die Unternehmen ihre Lieferketten, andererseits nimmt die Konzentration auf Lieferanten zu. Wir erwarten weitere Abschottungstendenzen, zumindest zwischen den wirtschaftlichen Blöcken.
Meist gelesene Artikel
  • Anlagechancen in Pakistan

Pakistanische Rupie erreicht Unterstützung

Pakistans wirtschaftliche Herausforderungen, darunter hohe Auslandsverschuldung und sinkende Währungsreserven, führen zu einer Rupienabwertung. Doch das IWF-Programm bietet Hoffnung: Stabilisierung der Reserven und Unterstützung bei Verbindlichkeiten. Investoren sehen Chancen in US-Dollar-Anleihen mit hohen Renditen und dem einzigen ETF auf den MSCI Pakistan.
  • Fuchs plus
  • Mitarbeiter einbinden, um Automatisierung erfolgreich zu machen


Studie: Betriebsräte machen Automatisierung erfolgreicher

Unternehmen mit Betriebsrat erreichen eine höhere Produktivität, wenn Bereiche eines Unternehmens automatisiert werden. Es sind vor allem zwei Faktoren, die dabei eine wesentliche Rolle spielen.
  • Fuchs plus
  • Gründe für die unterschiedliche Preisentwicklung bei Edelmetallen

Silber bleibt unter Wert

© 2023 MAG Silver Corp.
Der Goldpreis erreicht neue Rekorde, doch der Silberpreis stagniert weiterhin deutlich. Mit einem aktuellen Kurs von 33,30 US-Dollar je Feinunze liegt Silber noch knapp 4 % unter dem 5-Monatshoch. Während Gold seit Jahresbeginn um über 30 % zugelegt hat, verzeichnet Silber nur einen Anstieg von 13 %. Erfahren Sie, warum Silber im Vergleich zu Gold preiswert bleibt und welche Markttrends den Preis beeinflussen könnten.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2025: Fürst Fugger Privatbank AG in der Ausschreibung

Das ist zu mager

Erstellt mit Canva und ChatGPT
Von einem einfachen Handelsunternehmen hin zu einem europaweiten Imperium im Montan- und Banksektor – die Fugger schufen ein Vermächtnis. Sie finanzierten das Haus Habsburg, erwarben bis 1600 umfangreiche Besitztümer und hinterließen mit der Augsburger Fuggerei die älteste Sozialsiedlung der Welt. Jakob Fugger der Reiche, einer der erfolgreichsten Bankiers seiner Zeit, ging damit in die Geschichte ein. Wie würde dieser heute die vorliegende Anlageidee beurteilen? Der Leser wird das nie erfahren.
  • Fuchs plus
  • Schienen-Anbindung wieder hergestellt

Deltaport-Häfen wieder am Schienennetz

Die Häfen Emmelsum und Wesel sowie das Gewerbegebiet Hünxe-Bucholtwelmen waren 2 Jahre lang von der Schiene abgeschnitten. Eine Katastrophe für viele Unternehmen. Nun läuft der Bahnbetrieb wieder.
  • Fuchs plus
  • Maschinenbau 2025: Deutsche Unternehmen setzen auf Ausland und Innovation

Investitionsboom und Verlagerung

Die deutschen Maschinenbauer sind unter Druck und gehen in die Offensive. Sie investieren und verlagern Produktion in die USA. Auch in Südamerika tun sich als Folge der US-Zölle neue Chancen auf.
Zum Seitenanfang