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Anlagechancen 2021

Anlegen in der Staatswirtschaft

Vater Staat steuert - auch dies können Anleger für sich nutzen. Bildquelle: Pixabay
Die Politik fordert seit Langem den Primat über das Geschehen ein. Die Diskussion begann zur Zeit des Neuen Marktes in der zweiten Hälfte der 1990er Jahre. Damals regierte vermeintlich der Fiannzmarkt die Staaten. Mittlerweile hat es die Politik weit gebracht. Sie bestimmt inzwischen das Wirtschaftsgeschehen. Damit und den Folgen der Staatswirtschaft für Anleger beschäftigen sich die «Anlagechancen 2021».

«Anlegen in der Staatswirtschaft». Das ist der Titel unseres kommenden Jahrbuchs «Anlagechancen 2021». Wir glauben, gute Gründe für diesen Titel zu haben. Der Staat hat seine Rolle als Hüter der Wirtschaftsordnung aufgegeben. Er ist selbst zum maßgeblichen Akteur auf den Märkten geworden.

Nach der Finanzkrise 2008 waren es die Notenbanken, die mit ihrer Geldschwemme sämtliche Anlageklassen – Aktien, Anleihen, Immobilien und Edelmetalle – anfeuerten. Zugleich übernahmen sie die Rolle des Staatsfinanziers. Die Tradition der Bundesbank als weitgehend unabhängige Zentralbank, die es wagte, den Regierungswünschen zu widerstehen ist Geschichte.

Der Staat hat die Wirtschaft fest im Griff

Die staatlichen Eingriffe in Zeiten der Pandemie lassen die Finanzkrise wie ein sanftes Vorspiel aussehen. Auf nationaler Ebene hat der Staat seit dem Beginn des Corona-Lockdowns die Wirtschaft fest im Griff.

  • Mit Milliardensummen hält er den Konsum in Gang.
  • Er schützt die Firmen vor der Insolvenz. Nach Zahlen der Auskunftei Creditreform sind rund 550.000 Firmen dank der Insolvenzaussetzung verdeckt überschuldet. Die Zahl könnte bis März 2021 auf 800.000 steigen.
  • An der Lufthansa ist er wie schon seit Jahren an der Commerzbank direkt beteiligt.
  • Er lässt sich als Kreditgeber und „Retter“ für Thyssen Krupp, TUI und Tausende weitere private Firmen feiern.
  • Der Staat versteckt Arbeitslosigkeit in immer längeren Kurzarbeitsmaßnahmen. Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag schätzte zu Beginn der Pandemie, dass 35% der Industriebetriebe in den kommenden Monaten Stellen abbauen würden. Der Abbau ist auf Eis gelegt.
  • Er übernimmt im fein austarierten Geflecht von Bund, Ländern und Gemeinden immer mehr Verantwortung. Der Rettungsschirm für die Kommunen ist für rund 25 Mrd. Euro ausgelegt.
  • Laut Deutscher Bank könnte die Bewältigung der Pandemie den Staat – also uns alle – bis zu 1,9 Billionen Euro kosten.

Und den nächsten Wahlermin fest im Blick

Bei allem hat die Regierung den nächsten Wahltermin 2021 fest im Blick. Bis dahin ist Ruhe die erste Bürgerpflicht. Aufgeräumt werden soll hinterher … Von einer neuen Führung. Und weiter im Text:

  • Die Bundesregierung gibt vor, was Zukunftstechnologien sind. Sie subventioniert Energie aus Sonne und Wind mit Hunderten Milliarden.
  • Industriepolitik ist längst kein Unwort mehr unter Ökonomen und Politikern. Der Wirtschaftsminister begeistert sich für Monopole – etwa bei der Bahn. Er will Superfabriken für Batterien bauen und schwärmt im Verein mit seinem französischen Kollegen für europäische Industrie-Champions.
  • Beide bestimmen mit, welches ausländische Unternehmen welche Firmen übernehmen darf.
  • Der Staat redet von Bürokratieabbau und bürdet den Unternehmen doch immer mehr Pflichten auf. Er unterwirft sie Regeln, die gerade kleineren Firmen, dem innovativen Mittelstand, die Luft rauben, weil unproduktive Kontrollprozesse immer mehr Ressourcen – Zeit, Geld, Personal – beanspruchen.
  • Gleichzeitig schnarcht er, wenn in seinem eigenen Garten großangelegter Finanzbetrug (Wirecard) begangen wird.
  • Die Firmen werden unter dem Druck des Staates zu Sozialzentren ausgebaut. Sie kümmern sich bald mehr um das allgemeine Wohlbefinden der Mitarbeiter als um ihre Gewinnmarge.

Der europäische Zentralstaat wird gebaut: weniger Markt, mehr Staat

Auf europäischer Ebene arbeitet Berlin zusammen mit Paris an einem europäischen Zentralstaat. Das bedeutet: weniger Markt, mehr Staat. Eine Brüsseler "Räte-Republik" mit einer gemeinsamen Steuer-, Schulden und auch Sozialpolitik bestimmt unsere Geschicke. Der Anfang ist gemacht, die gemeinsame Schuldenaufnahme über europäische Anleihen ist in der Welt. Die Fiskal- und Sozialunion ist über das Stadium einer bloßen Idee längst hinaus. Die Politik bemüht sich um die Umsetzung.

Ein solcher Großstaat wird protektionistischer und bürokratischer. Die Bedeutung der (nationalen) Parlamente schwindet. Und mit ihr die Mitbestimmungsmöglichkeiten der Bürger. Dafür wächst der Einfluss organisierter Interessengruppen.

Das französische Virus ist ansteckend

Ein europäischer Großstaat mit Frankreich als maßgeblichem Mitgestalter wird stärker nach innen ausgerichtet sein. Die starke deutsche Exportindustrie sollte auf der Hut sein. Der Wirtschaftsprofessor Roland Vaubel hat es in seinem Aufsatz „Frankreich als Problem für Europa“ in der Festschrift für Gerd Habermann klar herausgearbeitet.

In Frankreich ist die Begeisterung für freie Märkte am geringsten ausgeprägt unter den wichtigsten Industrieländern. Unternehmenskäufe von Ausländern sind nicht erwünscht. Die Globalisierung wird kaum irgendwo im Westen so deutlich abgelehnt wie in Frankreich. Der Arbeitsmarkt ist verkrustet. Der gesetzliche Mindestlohn wie die Staats- und Sozialabgabenquote sind besonders hoch. Dafür ist der Index der wirtschaftlichen Freiheit besonders niedrig.

Väterchen Staat als Dauerzustand

Dass der Staat aus seiner paternalistischen Rolle auf absehbare Zeit herausfindet, ist vor diesem Hintergrund nicht zu erwarten. Im Gegenteil: Mit jeder kleinen und größeren Krise frisst er sich noch stärker ins Wirtschaftsleben hinein. Er ist nicht nur Big Spender, sondern will auch Lenker des Wirtschaftsgeschehens sein.

Was bedeutet das nun für den Anleger?

  • Wie viele Einschränkungen hält der europäische Kontinent, halten seine Unternehmen und Staaten noch aus?
  • Wie wirkt sich die Staatswirtschaft auf die Wettbewerbsfähigkeit Europas und seiner Unternehmen aus? Und somit für deren Wert auf den Kapitalmärkten?
  • Können Börsen trotz einer wachsenden Anzahl an Zombie-Unternehmen, die vom Staat über Wasser gehalten werden, steigen?
  • Was bedeuten die neuen Zentralbankstrategien in den USA und Europa, die die Inflation erst mal laufen lassen wollen und auf eine Durchschnittsinflation abzielen, für den Wert des Geldes?
  • Was haben die Notenbanken für die nächste Krise und Staatenrettung noch an Maßnahmen im geldpolitischen Arsenal?

Dem wollen wir in den Anlagechancen nachspüren. So viel kann ich versprechen: Es lässt sich aus mancher Not eine Tugend machen. Man muss mittanzen, solange die Musik spielt. Und vorbereitet sein auf den Moment, an dem die Staatskapelle müde und zerstritten wird. In diesem Sinne grüßt Sie zuversichtlich Ihr

Hinweis: Unser Buch, das Ihnen Gelegenheit gibt, Ihre Anlagestrategie anzupassen und Ihr Portfolio zu optimieren, erscheint wie immer im Oktober. Vorbestellungen können Sie ab 2.9. in unserem Shop auf fuchsbriefe.de vornehmen.

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