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Energiewende wird internationale Energiemärkte grundlegend neu ordnen

Neue Rohstoffe und neue Lieferanten im Fokus

Windkraft, Glühbirne und Photovoltaikanlagen auf einer Weltkugel, darum ein grünes Stromkabel. © lassedesignen / stock.adobe.com
Der Ukraine-Krieg beschleunigt den Wandel auf den internationalen Energiemärkten. Öl und Gas bleiben wichtig, sie werden aber von mehr Lieferanten bezogen. Wasserstoff wird wichtiger und es werden beschleunigt Lieferantenbeziehungen zwischen Abnehmern- und auch völlig neuen Erzeugerländern geknüpft.

Der Krieg in der Ukraine beschleunigt den Wandel auf den internationalen Energiemärkten. Derzeit machen Öl und Gas noch den überwiegenden Teil des weltweiten Energiehandels aus. Der hat eine Größe von 1,5 Billionen USD pro Jahr. Alle anderen Energien zusammen kommen nur etwa auf ein Achtel der weltweit gehandelten Energien. Diese Anteile werden sich kräftig verschieben. 

Energiemarkt wird 2050 viel stärker fragmentiert sein

Der Energiemarkt wird bis 2050 nur marginal auf insgesamt 1,6 Bio. US-Dollar pro Jahr wachsen, aber die Anteile der Energien werden sich stark verändern. Bioenergie (Holzpellets, Biogas, flüssige Kraftstoffe aus Biomasse) und Elektrizität werden dann deutlich größere Anteile haben. Öl und Gas werden weiterhin international gehandelt, aber 2050 weniger als 20% der insgesamt gehandelten Energie ausmachen. 

Auf Wasserstoff und daraus hergestellten Kraftstoffen wie Methanol oder Ammoniak wird im Jahr 2050 etwa ein Viertel bis ein Drittel der international gehandelten Energie entfallen. Die Produktion von Wasserstoff wird von aktuell 76 Megatonnen auf etwa 600 Megatonnen weltweit steil ansteigen. Es wird das Segment mit dem langfristig höchsten Wachstum sein.

Viele Länder kommen als Wasserstoff-Exporteur in Frage

Das Wasserstoff-Wachstum wird viele neue Förderländer hervorbringen. Riesige Erzeugungspotenziale haben die Länder in Nordafrika/ Naher Osten und Subsahara-Afrika. Dort sind große Wüstenflächen vorhanden, die für erneuerbare Energien genutzt werden können, ohne in Flächenkonkurrenz etwa mit der Nahrungsproduktion zu stehen. Länder wie Marokko, Namibia, Algerien und Mauretanien können ein neues Exportgeschäft erschließen.

Die Energiemärkte werden regionaler als bisher. Afrika wird vor allem nach Europa liefern, Australien nach Südostasien. Südamerika wird sich trotz großer Potenziale wohl nicht zu einem großen Produzenten entwickeln, weil die großen Absatzmärkte von anderen Anbietern billiger bedient werden können. Die USA und China werden ihren Wasserstoffbedarf weitgehend selbst decken können. 

Die Erdölländer kommen in Schwierigkeiten

Viele Erdölländer kommen in Schwierigkeiten. Kuweit, die Vereinigten Arabischen Emirate, der Kongo, Katar, Aserbeidschan, Angola, der Irak und Oman bestreiten über ein Drittel ihres BIP mit Energie-Exporten. Gabun, Saudi-Arabien und Kasachstan noch über 20%. Zum Teil dürften diese Länder aber versuchen, ihre Weltmarktanteile am Öl- und Gasgeschäft weiter auszubauen, indem sie die Anteile übernehmen, die jetzt bei anderen Gesellschaften aus politischen Gründen verkauft werden (Shell, BP).

Fazit: Der globale Energiemarkt wird sich grundlegend wandeln und stark differenzieren. Der Wasserstoff-Anteil am Energiemix wird schnell wachsen. Neue Erzeugerländer kommen ins Spiel. Die Lieferanten fossiler Energie kommen noch schneller unter Druck als bisher erwartet.
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