Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2483
Störung der Eintracht

Die Nöte der Grünen mit der Kanzlernominierung

Bei Baerbock und Habeck wächst der Positionierungsdruck. Copyright: Picture Alliance
Unternehmer wissen das: Never change a winnning team. Die Grünen vermutlich auch. Umso schwerer fällt ihnen die anstehende Nominierung eines Kanzlerkandidaten. Denn das stört die erfolgreiche Eintracht im erfolgreichen Spitzenduo.
Die guten Umfragewerte bringen die Grünen in politische Nöte. Denn es wird nun von ihnen erwartet, dass sie - erstmals in ihrer Geschichte - einen Kanzlerkandidaten (m/w/d) nominieren. Geplanter Zeitraum für die Entscheidung: zwischen Ostern und Pfingsten. Doch das stört nur. Denn die Partei muss derzeit politisch nur auf dem Sofa liegen und kann sich in ihren guten Umfragewerten sonnen. In der aktuellen Sonntagsfrage kommt sie auf 19%, die SPD auf 15,2%, CDU/CSU auf knapp 36%.

Es reicht also für Schwarz-Grün. Und sollte sich der Wind insbesondere für die Union noch mal drehen – schließlich geht die beliebte Angela Merkel von der Brücke – und gar Grün-Rot-Rot möglich werden, dann hätte man ebenfalls zwei willige Partner zur Verfügung – und könnte sogar den Kanzler stellen.

Wenn Habeck zurückstecken muss

Eine Kanzlernominierung aber heißt: Es ist vorbei mit der schönen Harmonie im bisher so erfolgreichen Führungsduo. Auch wenn man das hundertmal anders beteuern wird. So läuft es unter „Alphatieren“ – wie ja 1998 schon bei Lafontaine-Schröder, zwischen die "kein Blatt Papier" passte.

Viel spricht für Baerbock, weil sie die relativ junge Frau im Kreis der alten weißen Männer wäre: Laschet, Scholz, Söder … Doch da gibt es noch den netten Robert Habeck. Er hat noch immer höhere Beliebtheitswerte als die Frau an seiner Seite. Auch wenn sich Habeck stets entspannt gibt: Er ist ehrgeizig. Er müsste sich bei einer Kanzlerkandidatin Baerbock täglich überwinden. Selbst die ausgesprochen Grünen-freundliche Zeit schreibt: „Sollte Baerbock schließlich an ihm vorbeiziehen und kandidieren, bliebe Habeck auf seinem emanzipierten Männerbild sitzen wie auf einem Berg ranziger Butter. Nicht wenige Männer dürften sich über diese Niederlage freuen.“ Damit muss man umgehen lernen.

Die Fehler des erfolgreichen Mitbewerbers schönreden

Und Baerbock? Als Kanzlerkandidatin muss sie sich positionieren. Sie muss sich abgrenzen, sich profilieren. Das bietet Angriffsfläche. Und es sorgt dafür, dass schneller Fehler passieren. Und Habeck steht vor der nächsten persönlichen Herausforderung: Alles loben, was Baerbock sagt und tut, Fehler weg reden, stets gute Miene zum Spiel der siegreichen Mitbewerberin machen.

Fazit: Die Klärung der Kandidatenfrage bietet für die Grünen ein asymmetrische Chance: Etwas Luft nach oben, doch deutlich mehr Platz nach unten.

Hier: FUCHSBRIEFE abonnieren

Meist gelesene Artikel
  • Deutsche Privatbank auf Rang 1 im Markttest TOPS 2024

Weberbank auf Rang 1 im Private-Banking-Markttest TOPS 2024

Die besten Vermögensmanager im deutschsprachigen Raum 2024 stehen fest. © envato elements, Verlag Fuchsbriefe
Insgesamt 9 Anbieter mit sehr guter Gesamtleistung; Digitale Beratungsformen auf dem Vormarsch; Nachhaltigkeit in der Flaute
  • Fuchs plus
  • Die Ausgezeichneten in TOPS 2024

Neunmal Gold und sechsmal Silber

© Kristina Ratobilska / Getty Images / iStock
Wir wollen es nicht gleich eine Zeitenwende nennen. Aber im Private Banking im deutschsprachigen Raum zeichnet sich eine sichtliche Veränderung ab: keine Verschiebung, jedoch eine Angleichung der Kräfteverhältnisse auf Länderebene. Das spricht für gesunden Wettbewerb in einem beinahe identischen europäischen Rechtsrahmen. Und für mehr Auswahl auf Kundenseite.
  • Fuchs plus
  • Editorial TOPS 2024

Vertrauen ist das höchste Gut

Ralf Vielhaber. © Verlag FUCHSBRIEFE
Wer ein Familienvermögen übernimmt, sei es durch Erbschaft oder eine Schenkung „mit warmer“ Hand, der verspürt in der Regel nicht nur helle Freude. Mit dem Glücksgefühl geht gewöhnlich auch sofort die Last der Verantwortung über: bewahren, mehren und tradieren, was andere aufgebaut haben, das wollen die meisten, die ein zuvor aufgebautes Vermögen überantwortet bekommen. Ein Vermögemsmanager sollte das wissen – und sich entsprechend auf die emotionale Lage des Kunden einstellen.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Chinas Deflation und die Auswirkungen auf unsere Preise

Wie lange profitiert der Westen von importierter Deflation?

Aufgestapelte Container, linker Stapel mit chinesischer Flagge, rechter mit US-Flagge. © narvikk / Getty Images / iStock
Die Preisentwicklung in den USA und im Euroraum hängt maßgeblich von der konjunkturellen Entwicklung Chinas ab. Der Rückgang der Preissteigerungsraten in den vergangenen Monaten liegt zu einem Gutteil an „importierter Deflation“. Davon werden beide Währungsräume voraussichtlich auch 2024 profitieren. Doch auf mittlere Sicht ist Vorsicht geboten. Das Pendel dürfte zurückschlagen.
  • Fuchs plus
  • Der Anlagevorschlag in TOPS 2024

Lackmustest für die Beratung

Der Anlagevorschlag ist der Lackmustest jeder Beratung. Er zeigt, ob der Kunde richtig verstanden wurde, ob dessen zentrale Wünsche vom Berater korrekt erfasst worden sind und ob sie passgenau umgesetzt werden. Hier hat es in diesem Jahr oftmals gehapert.
  • Fuchs plus
  • Chancen in der unterbewerteten Krone

Norges Bank hat noch Handlungsbedarf

Banknoten, 200 Norwegische Kronen. © Norges Bank
Anleger, die nach einer aussichtsreichen Anlagewährung Ausschau halten, sehen sich die Norwegische Krone an. Denn die Inflationsrate, die Konjunkturdaten und sogar die Lachs-Preise liefern eine interessante Indikation, meint FUCHS-Devisen.
Zum Seitenanfang