Britische Arbeitgeber werden zu Kreditgebern
In Großbritannien gewähren Arbeitgeber Kredite für notleidende Angestellte. Dieser Trend ist seit wenigen Monaten im großen Stil zu beobachten und auch für deutsche Unternehmen ein denkbarer Weg. Denn in Folge der hohen Geldentwertung kommen immer mehr Beschäftigte in finanzielle Schwierigkeiten, sowohl in Großbritannien, wie auch hierzulande.
Beratung, Vermittlung, eigene Kreditvergabe
Dabei kristallisieren sich bei den Briten mehrere Verfahrensweisen heraus. Zum einen stellen die Personalabteilungen Mitarbeiter zur Verfügung, die finanziell bedrängte Mitarbeiter eingehend beraten und ihnen vor allem Wege aufzeigen, bestehende Hypotheken, Ratenkredite und andere Kredite mit den jeweiligen Kreditgebern auf eine neue Basis - sprich vor allem längere Laufzeiten und damit geringere monatliche Zahlungen - umzustellen.
Wo das nicht reicht, werden neue Finanzierungsquellen erschlossen. Mitarbeiter erhalten entweder Adressen, an die sie sich wenden können, um schnell Kredite mit langer Laufzeit und vergleichsweise niedrigen Zinsen zu erhalten. Die Arbeitgeber haben mit diesen Kreditgebern Rahmenabkommen abgeschlossen. In wiederum anderen aber keineswegs seltenen Fällen geben die Arbeitgeber selbst die Kredite an die Mitarbeiter. Handelt es sich bei den Notlagen von Mitarbeitern um besondere Ereignisse - Krankheiten oder Todesfälle in der Familie, Autounfälle oder andere größere, ihrer Art nach einmalige Schäden, so übernimmt der Arbeitgeber vielfach sogar einen Teil dieser Kosten.
Unternehmen jeglicher Größe wollen Mitarbeiter nicht hängen lassen
Bei den so verfahrenden Firmen handelt es sich um Unternehmen jeglicher Größe. Zur Begründung dieser Vorgehensweise ist von britischen Unternehmern zu hören, dies sei billiger als eine zusätzliche Lohnerhöhung und verbessere zugleich auch die innere Beziehung der Arbeitnehmer und ihrer Familien zum so verfahrenden Arbeitgeber.