Sommerloch bei neuen Daten
Die Statistiker haben Sommerpause. Daher ist es mühsam, auf neue und vor allem positive Daten aus dem Wirtschaftsgeschehen in den Industrieländern zu stoßen. Doch wer, wie FUCHS, suchet, der findet dennoch.
In dieser Woche kann Ihnen nur das gute (und nicht mehr so heiße) Wetter gute Laune bereiten. Ansonsten waren entsprechende Nachrichten aus der Wirtschaft, zumal in Europa, dünn gesät. FUCHSBRIEFE sind dennoch vereinzelt fündig geworden:
- Der reale (preisbereinigte) Auftragsbestand war nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Juni 2020 saison- und kalenderbereinigt 1,4% höher als im Vormonat. Dabei stiegen die offenen Aufträge aus dem Inland im Vergleich zum Mai 2020 um 5,2%.
- Der Einzelhandel setzte im 1. Halbjahr nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes real 0,8% mehr um als im 2. Halbjahr 2019. Nominal (nicht preisbereinigt) waren es 1,5%.
- Der Umsatz im Gastgewerbe steig im Juni real (preisbereinigt) um 63,6% gegenüber Mai.
- Der Erzeugerpreisindex stieg den zweiten Monat in Folge. Die Preise stiegen im Juli um 0,2% (nach 0,1% im Juni). Im Hintergrund steht dabei eine stattliche Erholung der Ölpreise.
- Corona rettet Leben … Im ersten Halbjahr starben in Deutschland deutlich weniger Menschen im Straßenverkehr als sonst üblich: „nur“ 1.281. Das sind 13,2% weniger als im 1. Halbjahr 2019.
- Im Euroraum stieg die saisonbereinigte Produktion im Baugewerbe Im Juni gegenüber Mai um 4,0% und in der EU um 2,9%. So die ersten Schätzungen von Eurostat.
- Der zusammengesetzte Index der Fed der wichtigsten Wirtschaftsindikatoren stieg im Juli um 1,4%. Die Serie besteht aus 10 Komponenten, die tendenziell Änderungen der gesamtwirtschaftlichen Aktivität vorausgehen. Die größten positiven Beiträge stammten aus einer längeren Arbeitswoche im Fabriksektor. Höhere Aktienkurse und ein höherer ISM-Auftragseingangsindex trugen ebenfalls positiv bei. Das persönliche Einkommen abzüglich Transferzahlungen und der Umsatz mit Produktion und Handel trugen geringfügig zum Anstieg des letzten Monats bei.
- In den USA ist der Verkauf von Bestandsimmobilien im Juli um 24,7% (8,7% im Jahresvergleich) auf 5,86 Mio. Einheiten gestiegen. Das war das höchste Umsatzniveau seit Dezember 2006. Die Action Economics Forecast Survey erwartete einen Juli-Umsatz von 5,40 Mio. Die Summe umfasst Einfamilienhäuser sowie Eigentumswohnungen und Genossenschaften.
- Der Durchschnittspreis eines bestehenden Eigenheims in den USA stieg im Juli um 3,3% (8,5% im Jahresvergleich) auf den Rekordwert von 304.100 USD.
Fazit: Wichtige Indikatoren zeigen weiterhin grünes Licht für die Konjunktur. Realistischerweise aber werden Basiseffekte die zum Teil exorbitanten Steigerungsraten bis noch in den Juli hinein demnächst erheblich abmildern.