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2022
Fed befeuert die Zins-Party

Abenteuerliche Zins-Rallye bei Aktien

Schriftzug Federal Reserve am Gebäude der US-Notenbank. © Federal Reserve Board Photo Gallery 2023
Die US-Notenbank sagte nach ihrem Zinsentscheid nichts Neues, aber die Märkte hören, was sie hören wollen. Und lassen prompt noch mehr Sektkorken knallen und treiben die Börsen mit ihrer Zins-Party auf neue Allzeithochs. So langsam wird diese Jahresendrally abenteuerlich.
Die Börsen sind in Partylaune und feiern neue Allzeithochs. Auslöser dafür ist die US-Notenbank, die nach Ansicht einiger Händler Weihnachtsgeschenke verteilt hat. Die Fed ließ den Leitzins gestern unverändert bei 5,5%. Vor allem aber lasen die Marktteilnehmer aus dem Fed-Statement heraus, dass 2024 die Leitzinsen in den USA um 75 Basispunkte sinken werden. 

Börse ignoriert Fed-Warnungen

Die Börsen setzen weiter aggressiv auf US-Zinssenkungen und die Anleger befeuern die Rallye. Uns wird das langsam etwas unheimlich und abenteuerlich. Denn Fed-Chef Jerome Powell hat eigentlich gar nichts Neues gesagt und auch kein klares Zins-Szenario angedeutet. Zwar meint die Fed, dass die US-Zinsen restriktiv seien. Die Notenbank meint aber auch, dass die Inflation noch nicht "besiegt" sei. Insgesamt sei die Lage "sehr unsicher" und auch weitere Zinsanhebungen wären denkbar. 

Die Andeutungen der Fed, dass die Zinssenkungen auf sich warten lassen könnten, will auf dem Parkett aber derzeit niemand hören. Der Dow wurde auf über 37.500 Punkte getrieben. Die Nasdaq ist über 14.000 Zähler ausgebrochen und macht sich - mit Zins-Wind im Rücken - auf den Weg in Richtung Allzeithoch. Das liegt bei 16.000 Punkten noch ein gutes Stück entfernt. Anleger, die an die Zinsperspektive glauben, können mit einem Nasdaq-ETF (z.B. ISIN IE 00B 53S ZB1 9) auf eine Fortsetzung der Klettertour des Tech-Marktes spekulieren. 

DAX markiert ein neues Allzeithoch

Ähnlich wie die Fed hat sich auch die Europäische Zentralbank positioniert. Die EZB hat ihren Leitzins unverändert bei 4,5% belassen. Weitere Zinserhöhungen sind vorerst auch vom Tisch. Die Inflation sinkt in der Eurozone jedenfalls kräftig. Im November lag sie mit 2,4% deutlich unter dem Niveau des Vormonats (2,9%). Sie ist aber noch ein gutes Stück vom Ziel der EZB (2%) entfernt. Der DAX feiert die Zins-Party aber ebenfalls mit und hat sogar die Marke von 17.000 Punkten angelaufen. 

Deutlich werden die Zins-Spekulationen auch bei Gold, Silber, im Euro- und Bitcoin-Kurs. Die Kurse der Edelmetalle ziehen kräftig an, denn die Opportunitätskosten auf Seiten der Zinsen werden absehbar kleiner. Auch der Dollar sinkt gegenüber dem Euro ab. Die Märkte erwarten offenbar eine Entkopplung der Geldpolitiken. In den USA dürften die Zinsen schneller gesenkt werden als in Europa - das stärkt den Euro, schwächt den Dollar und schiebt Gold an. Die Kryptowährungen profitieren ebenfalls von der Perspektive sinkender Zinsen (mehr dazu regelmäßig in FUCHS-Devisen).
Fazit: Wir sehen an den Börsen keine neue Zins-Qualität. Daher halten wir die aktuelle Rallye für abenteuerlich, fahren sie aber weiter vorsichtig mit. Wir raten weiter dazu, gut gelaufene Positionen zu reduzieren oder abzusichern. Für neue Käufe kommen für uns nur gefallene Engel in Betracht.
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