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Wie ein deutscher Staatsfonds nachhaltige Geldanlagen stützen könnte

Die Aktienrente ist eine Liquiditätspumpe

Wie ein deutscher Staatsfonds nachhaltige Geldanlagen stützen könnte. Copyright: Picture Alliance
Deutschland wird einen Staatsfonds bekommen – zumindest wenn man den Wahlprogrammen der Parteien trauen kann, die maßgeblich an der kommenden Regierungsbildung einen Anteil haben werden. Und wenn er kommt, dann wird er nach nachhaltigen Kriterien sein Kapital anlegen. Das sind auch für grüne Investoren gute Nachrichten.

Deutschland bekommt (vermutlich) einen Staatsfonds - und der wird ordentlich Geld in nachhaltige Anlagen stecken. Damit wird er Unternehmensgewinne und Aktienkurse ankurbeln und somit nachhaltigen Anlegern in die Karten spielen. Das trifft auf alle realistischen Regierungskoalitionen zu.

Denn einerseits kurbelt sie mit ihrer Förderungen und Regularien die Umsätze nachhaltiger Unternehmen weiter an. Das betrifft vor allem die Branchen Elektromobilität, erneuerbare Energien und Wasserstoff. Dieser Weg ist bereits vorgezeichnet und dürfte weiterverfolgt werden, insbesondere wenn es zum wahrscheinlichen Fall einer Regierungsbeteiligung der Grünen kommt.  

Die für die kommende Regierung maßgeblichen Parteien fordern einen Staatsfonds

Auf der anderen Seite werben CDU/CSU, FDP, Grüne und auch die SPD in ihren Wahlprogrammen mit Staatsfonds. Die FDP nennt das Kind beim Namen und fordert einen Staatsfonds nach schwedischem Modell. Auch die SPD verlangt ein „standardisiertes Angebot nach schwedischem Modell, das von einer öffentlichen Institution angeboten wird.“ Die Grünen nennen es Bürger*innenfonds, die CDU/CSU nennt es „kapitalgedeckte Altersvorsorge in einem staatlichen Pensionsfonds“. Im Kern stoßen damit die vier für die Regierungsbildung maßgeblich relevanten Parteien ins selbe Horn.

Und wie dieser Staatsfonds das Kapital anlegt, sollte auch klar sein: nach nachhaltigen Kriterien. Die nehmen zwar nur die Grünen in ihrem Wahlprogramm explizit als Forderung auf, allerdings werden dem auch die anderen Parteien zustimmen – alles andere würde die eigenen Sustainable Finance Strategie ad absurdum führen. Auch die sich noch in Arbeit befindende Standardisierung für nachhaltige Geldanlagen seitens der EU wird Einfluss auf die Anlagestrategie des Staatsfonds nehmen.

Vorbilder in Skandinavien

Vorbilder für Staatsfonds finden sich etwa im bereits zitierten Schweden und Norwegen. Als größter seiner Art verwaltet der Norwegische Staatsfonds ein Vermögen von 1,1 Bio. Euro. 1% aller Aktien weltweit werden von diesem Fonds gehalten. Das schwedische Äquivalent ist mit einem Volumen von 66 Mrd. Euro deutlich kleiner. Dafür vertrauen die Schweden aber stärker auf Aktien. 96% des Fondsvermögens werden in einem breit diversifizierten Aktienportfolio gehalten. Die Norweger setzen aktuell zu 71% auf Aktien, 25% Anleihen und einen kleinen Teil in Immobilien.

Wie der deutsche Staatsfonds am Ende konkret aussehen könnte, hat noch keine Partei skizziert. Auch wird es im traditionell wenig Geldanlage-affinen Deutschland dauern, bis der Fonds ein entsprechendes Volumen aufgebaut hat.

Kapitalzuflüsse im zweistelligen Milliardenbereich jedes Jahr

Angenommen die Politik kopiert das schwedische Modell, würden 2,5% des monatlichen Einkommens in besagten Fonds fließen. Bei einem deutschen Gesamteinkommen aller deutschen Arbeitnehmer von jährlich 1,5 Bio. Euro wären das auch nach Abzug von Kosten und Sonderregeln für Geringverdiener zweistellige Milliardenzuflüsse jedes Jahr. Das Investitionsvolumen, das sich im Laufe der Zeit akkumulieren würde, wäre enorm.

Fazit: Wer sein Geld nach nachhaltigen Kriterien investiert, bekommt von der kommenden Regierung Rückenwind.

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