Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1927
Börseneinschätzung vom 13. Juni 2019

Auf zu den Jahreshochs?

Die Börsen sind süchtig nach Notenbank-Treibstoff. Noch sprudelt dieser und unterstützt DAX und Dow Jones-Index. Doch immer mehr Indikatoren verdüstern das Gesamtbild.

Die Aktienmärkte klettern erstaunlich stark in die Höhe. Inzwischen sind die Jahreshochs wieder in greifbare Nähe gerückt. Für den DAX liegt es bei 11.430 Punkten. Beim Dow sind es gut 26.700 Zähler.

Erstaunlich ist, dass dennoch insbesondere an der US-Börse akute Skepsis herrscht. Der Angst und Gier -Indikator notiert bei 34 Punkten im Angstbereich. 50 Zähler sind neutral, 100 markieren große Gier.

Dass an der US-Börse eher Sorgen dominieren, obwohl die Fed die Erwartung sinkender Zinsen entfacht hat, ist überraschend. Die nächste Überraschung ist, dass die Kurse dennoch wie an der Schnur gezogen steil steigen. Das deutet darauf hin, dass einige Pessimisten auf dem falschen Fuß erwischt wurden. Sie hatten auf fallende Kurse gesetzt und müssen jetzt in steigenden Notierungen kaufen, um ihre Short-Positionen aufzulösen.

Bemerkenswerte Formationen

Erstaunlich ist auch, dass die Dynamik von Auf- und Abwärtsbewegungen gerade nicht nach dem üblichen Muster verläuft. Normalerweise verlaufen Aufwärstsbewegungen relativ langsam und kontinuierlich und über längere Zeiten.

Abwärtsbewegungen sind dagegen steil und zunehmend dynamisch. Grund: Fallende Kursen steigern ihren Dynamik im Zeitverlauf, weil immer mehr Anleger „noch schnell" Gewinne mitnehmen oder zügig noch größere Verluste verhindern wollen. Das führt in der Regel zu einer Beschleunigung nach unten.

Die jüngste Abwärtsbewegung seit dem Jahreshoch verlief in relativ ruhigen Bahnen. Von Panik keine Spur. Dagegen ist die Aufwärtsbewegung ausgehend von den wichtigen charttechnischen Unterstützungen extrem steil und ohne Korrektur verlaufen. Im Dow ging es binnen fünf Tagen von 24.400 auf über 26.000 Punkte. Das hat schon fast Züge von „Kaufpanik".

Süchtig nach Treibstoff

Diese seltene Konstellation ist ein weiterer Beleg für die Abhängigkeit der Börse vom „Notenbank-Treibstoff". Konjunkturell analysierende Pessimisten werden derzeit von liquiditätsgetriebenen Anlegern und technisch orientierten Trendfolgesystemen „überfahren".

Die Pessimisten dürften mittelfristig aber recht behalten. Der Ölpreis gibt weiter nach – der aktuelle Peak ist auf den Öltankeranschlag im Persischen Golf zurückzuführen (singuläres Ereignis). Die Gewinnwarnung des Rohstoffhändlers Aurubis signalisiert dagegen ein schwaches Rohstoffgeschäft weltweit. Das ist ein weiteres konjunkturelles Warnsignal!

Positive Impulse dürften vom G-20-Treffen Ende des Monats ausgehen (Fb vom 6.6.). Dort werden die Regierungschefs um politische Botschaften hinsichtlich einer Lösung des Zollstreits und mit Blick auf einen offenen Welthandel bemüht sein. Das dürfte den Märkten kurzfristig Rückenwind geben.

Fazit: Die Börsen drängen aufgrund der Markttechnik nach oben und die Jahreshochs testen. Dort angekommen wird die Entscheidung getroffen, ob es weiter hoch oder eine Etage tiefer geht. Wir raten weiter zu Geduld und Zurückhaltung. Neue Käufe nur bei tief gefallenen Engeln.

Meist gelesene Artikel
  • Immer eine Spur schlauer

Die FUCHSBRIEFE feiern 75. Geburtstag

FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber. © Foto: Verlag FUCHSBRIEFE
Am 23. September 1949 – genau heute vor 75 Jahren – erschien die erste Ausgabe der „Bonner Privat-Informationen“ – Ihnen besser bekannt als FUCHSBRIEFE. Der Verlag befand sich damals in der Kölner Straße 90 in Bonn. Wenig später zog Gründer Dr. Hans Fuchs in die Koblenzer Straße nach Bonn Bad Godesberg. Zu Ostern 1960 gab er den FUCHSBRIEFEN ihren heutigen Namen. Unser Brief ist also so alt wie die Republik. Ein Rückblick aus Anlass des Jubiläums „erdet“, findet Herausgeber Ralf Vielhaber
  • Umgehung von Sanktionen weitet sich aus

Russland 2025: Steigende Ölpreise und sinkende Defizite

Russland steht 2025 vor einer bemerkenswerten Stabilisierung seiner öffentlichen Finanzen. Dank steigender Ölpreise und sinkender Haushaltsdefizite wird das Land voraussichtlich in der Lage sein, seine Fiskalausgaben auszugleichen. Eine Analyse des Instituts für internationale Finanzen (IIF) zeigt auf, dass Russland seine ökonomische Abhängigkeit vom Öl geschickt nutzt, um das Budget trotz anhaltender Sanktionen zu stabilisieren.
  • Fuchs plus
  • TOPs 2025 Auswahlrunde UBS Europe SE

UBS Europe spielt in der obersten Liga

Den Ruhestand planen und sichern. Darum geht es im diesjährigen Markttest Private Banking der FUCHS|RICHTER Prüfinstanz. © Mottobild entworfen und erstellt von Redaktion FUCHSBIREFE mit KI (DALL*E)
„Es reicht nicht, nur Ihr Portfolio zu verstehen. Die wahre Kunst besteht darin, Ihre Welt zu verstehen.“ Mit diesem wirklich treffenden Satz auf der Website von UBS in Deutschland und der Bemerkung „Banking ist unser Handwerk“ fühlt sich der potenzielle Kunde, der 1,75 Millionen Euro aus einer Lebensversicherung gut für seinen Ruhestand anlegen will, herzlich willkommen – und verstanden. Schön, wenn es so weitergeht.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Der Immobilien-Superzyklus: Der Aufwärtstrend geht weltweit weiter

Immobilien trotzen der Krise: Warum der Markt weiter boomt

Der Markt für Wohnimmobilien zeigt sich widerstandsfähig gegenüber Krisen, Zinserhöhungen und Konjunkturschwankungen. Obwohl in einigen Ländern die Preise eingebrochen sind, erholt sich der Markt weltweit schnell. Langfristige Faktoren wie Demografie, Urbanisierung und Infrastruktur verstärken diesen Trend. Investoren sollten jetzt aufmerksam hinschauen, denn die Nachfrage nach Wohnraum wird in den kommenden Jahrzehnten weltweit weiter steigen. Doch es gibt auch Gegenanzeigen.
  • Fuchs plus
  • Ernte-Revisionen in Brasilien und Vietnam

Kaffee-Preis lockt zum Einstieg

Der Kaffeepreis zieht seit einem Jahr nach oben. Doch gerade wird die braune Bohne etwas günstiger. Ist der Aufwärtstrend nun vorbei? Wohl eher nicht: Es deutet einiges darauf hin, dass der Rücksetzer eine gute Kaufgelegenheit ist
  • Fuchs plus
  • Ölpreise reagieren auf Nahost-Spannungen

Öl: Unterschätzte Preis-Risiken

Die Ölpreise reagieren auf die wachsenden Spannungen im Nahen Osten. Allerdings sind sich viele Marktexperten einig, dass es kein Potenzial für steigende Öl-Preise gibt. FUCHS-Devisen sehen das anders - aus gutem Grund.
Zum Seitenanfang