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Börseneinschätzung vom 02. Mai 2019

Dünne Luft auf dem Hochplateau

Die Hausse ernährt die Hausse. Trotz der abflauenden Konjunktur erreichen die Börsen neue Allzeithochs. Die Machtspiele des US-Präsidenten bringen indes die eigene Notenbank in eine Zwickmühle.

Der DAX marschiert ungebremst nach oben. Heute hat er sogar die Hürde von 12.400 Zählern übersprungen. Damit rücken 12.500 Punkte als nächste technisch wichtige Marke ins Visier. Wird auch die geknackt, steht ein Anlauf auf das Allzeithoch auf dem Programm.

Angetrieben wird der DAX von den US-Börsen. Dort haben der marktbreite S&P 500 und die Technologiebörse Nasdaq bereits neue Allzeithochs erklommen. Der Dow zieht etwas gemächlicher hinterher, schiebt sich aber immer weiter in Richtung 30.000 Zähler nach oben. Die Hausse befeuert weiter die Hausse – und die Indexprogramme kaufen.

Einige Aufregung gab es um die Fed-Entscheidung, die Zinsen nicht zu senken. Das allerdings ist reines Mediengeplänkel. Zwar hatte US-Präsident Donald Trump wieder eine Zinssenkung gefordert. Es war aber eigentlich absehbar, dass es keine geben wird. So schnell kann die US-Notenbank die Unabhängigkeit ihrer Entscheidungen gar nicht aufgeben.

Das Dilemma der Fed

Mittelfristig hat die Fed ohnehin ein Glaubwürdigkeitsproblem. Zieht die US-Konjunktur wider Erwarten kräftig an, müsste die Fed die Zinsen erhöhen. Derzeit spricht aber kaum etwas für eine starke Beschleunigung. Eher geht es verhalten weiter und Trump kann seinen verbalen Druck aufrecht halten. Kühlt die Konjunktur sogar weiter ab, muss die Fed nach unten gehen – und Trumps Kalkül geht auf. Selbst wenn die Notenbank zu spät reagiert, hätte Trump das Machtspiel mit Hinblick auf die US-Wahlen gewonnen. Er hat schließlich „in weiser Voraussicht" viel eher Zinssenkungen gefordert.

Bemerkenswert und fundamental interessant ist der Beschluss zu Infrastruktur-Investitionen in den USA. Donald Trump hat mit Unterstützung der Demokraten die Investition von 2.000 Mrd. USD in die US-Infrastruktur beschlossen.

Investitionsschwerpunkte werden Straßen, Brücken und Stromnetze sein. Noch steht das Programm unter Finanzierungsvorbehalt, aber dafür werden die Amerikaner sicher Lösungen finden. Werden die Investitionen umgesetzt, könnten sie ein enormer mittelfristiger Wirtschafts- und Schuldentreiber werden.

Venezuela und Iran als Risiken

Kurzfristig sehen wir jedoch erhebliche Risiken für kräftige Kurskorrekturen. Die US-Märkte notieren nahe ihrer Höchststände. Die Aktien notieren so hoch wie im September, allerdings bei nach unten revidierten Gewinnerwartungen – sie sind also teurer als vor einem halben Jahr. Die Volatilität ist extrem gering. Die Märkte sind also anfällig für Schwankungen. In Venezuela eskaliert die Lage, die Spannungen zwischen den USA und Iran nehmen zu. Der Iran droht bei weiteren US-Sanktionen mit einer Sperrung der für den Öltransport wichtigen Straße von Hormus. Kommt es dazu, dürfte Öl deutlich teurer werden. Gut 40% allen weltweit gehandelten Öls muss durch diese Passage.

Fazit: Eine Aufwärtsbewegung an den Aktienmärkten scheint klar vorgezeichnet. Genau das mahnt uns zur Vorsicht. Auch wenn es angesichts der Aufwärtsdynamik an den Börsen vielen schwer fallen dürfte: Bleiben Sie vorsichtig. Sichern Sie Gewinne konsequent ab und nehmen Sie auch in Kauf, ausgestoppt zu werden.

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