Wasserstoff-Allianz mit Down Under
Deutschland und Australien haben sich auf die Schaffung einer Wasserstoff-Allianz verständigt. Diese soll die Zusammenarbeit in puncto Handel und Forschung beider Länder intensivieren. Daraus ergeben sich Chancen im Zulieferergeschäft für deutsche Technologie-Unternehmen.
Klimasünder Australien
Australien als Wasserstoff-Partner zu gewinnen, verspricht ein auf lange Sicht ertragreiche Geschäfte. Denn tatsächlich sind die Aussies „Klimasünder“. Der CO2-Fußabdruck der Australier rangiert mit 15,32 t pro Kopf (Deutschland 8,4 t pro Kopf) weltweit auf dem dritten Platz. Mehr emittieren pro Kopf nur Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate.
Das liegt vor allem am hohen Energieverbrauch in Down Under. Mit durchschnittlich 214 qm bewohnen die Australier durchschnittlich weltweit die größten Eigenheime (Deutschland 91,9 qm). 80% des Stroms kommt aus Kohlekraftwerken – das Aufholpotenzial ist enorm. Genau in diese Kerbe können deutsche Unternehmen schlagen.
Geschäftsbeziehungen zu beidseitigem Nutzen
Auf der anderen Seite verspricht Australien ein auf lange Sicht attraktiver Wasserstoff-Exporteur zu werden. Die Flächen die für Photovoltaik genutzt werden können, um so grünen Wasserstoff zu produzieren, sind in Hülle und Fülle vorhanden. Die Regierung in Canberra hat jüngst ein Förderprogramm in Höhe von 275 Mio. AUD (175 Mio. Euro) zur Schaffung von Hydrogen Hubs (Produktionsanlagen von H2 im industriellen Maßstab) bewilligt. Deutschland hat für die Allianz zunächst 50 Mio. Euro zugesagt.
Fazit: Im deutsch-australischen Wasserstoff-Handel ergeben sich lukrative Geschäftschancen für deutsche Unternehmen. Das liegt nicht zuletzt auch daran, weil sich Australien gegen das expandierende China zur Wehr setzt und auf seine westlichen Handelspartner angewiesen ist.
Pressemitteilung BMWi: Unterzeichnung einer Absichtserklärung zur Gründung einer deutsch-australischen Wasserstoffallianz