Wer liefert State of the Art?
Nur wenige Banken und Vermögensverwalter überzeugen beim Stiftungsmanagertest 2021 voll. Gerade einmal zehn von 41 Anbieter schaffen es in die Endauswahl – neun stellen sich der Jury. Viele bekannte Häuser nur unzureichend auf die Anforderungen einer Stiftung ein, liefern „Ware von der Stange“ oder missachten sogar Standards im Vermögensmanagement für Stiftungen.
Deutsche Kinderhospizstiftung als realer Fall
Der Stiftungsmanagertest der FUCHS|RICHTER Prüfinstanz ist stets ein realer Fall. Das heißt: Es wird eine real existierende Stiftung unterstützt, die auf der Suche nach einem neuen Vermögenspartner ist. In diesem Jahr war das die Deutsche Kinderhospizstiftung. Die Stiftung betreut Kinder und Jugendliche mit lebensverkürzenden Erkrankungen. Sie organisiert ambulante Pflegedienste, Freizeiten, Workshops und leistet Aufklärungsarbeit. Dafür benötigt sie laufend Geld. Das kommt einerseits aus Spenden, andererseits aus Kapitaleinkünften.
Neuer Vermögenspartner gesucht
Mit ihrem bisherigen Vermögenspartner ist die Stiftung unzufrieden. Ein neuer muss her. Dieser soll einen Anlagevorschlag für ein Vermögen von 2 Mio. Euro vorlegen. Die Stiftung will wissen, wie das Geld angelegt werden soll, mit welchen ordentlichen Erträgen sie rechnen kann und natürlich was es am Ende kostet. Denn die Stiftung trägt das DZI Spendensiegel und ist deshalb zu sparsamer Haushaltsführung besonders angehalten.
Auch ob die Anlagerichtlinie der Stiftung aktuellen Standards entspricht oder überarbeitet werden muss, will die Stiftung von den Profis wissen. Zudem soll die Anlage nach nicht näher bestimmten nachhaltigen Kriterien erfolgen. Auch Services jenseits der reinen Geldanlage – etwa Unterstützung beim Fundraising – sind ein Kriterium bei der Auswahl. Das sind Anforderungen einer Stiftung, die weiß, was sie will und Qualität einfordert. Ein guter Anbieter sollte damit jedoch kein Problem haben.
Nur die Wenigsten überzeugen
Doch nur die wenigsten Anlagekonzepte überzeugen voll. Auch bei den neun Finalisten in der Endauswahl zeigen sich große Unterschiede. Die Investmentkompetenz der Häuser fällt sehr unterschiedlich aus – gerade einmal ein Haus erreicht in dieser Wertungskategorie das Prädikat „sehr gut“ verliehen.
Auch die Serviceangebote klaffen weit auseinander. Bei der mündlichen Vorstellung der Anlagekonzepte hat sich schließlich gezeigt, welche Teams wirklich aufeinander abgestimmt zusammenarbeiten und bei wem es noch heftig hapert.
Fazit: Am Ende kann die Prüfinstanz vier Häusern ein „Sehr gut“ und vier weiteren ein „Gut“ verleihen. Der Rest versammelt sich im weiten Feld.
Hinweis: Die finalen Ergebnisse werden am 1.6.2021 um 10 Uhr veröffentlicht. Im Online-Shop können Kunden zudem den Report zum Stiftungsmanagertest 2021 ordern. Diesen gibt es in der abgespeckten Printversion und in der ausführlichen PDF-Fassung.