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Bau-Konjunktur zerbröselt

An der Schwelle zur Rezession

Die Unternehmen in der Bauindustrie schalten von Grün auf Rot und richten sich auf eine Rezession ein. Damit ist die Lage in der wichtigen Branche innerhalb von zwei Monaten brutal gekippt. Auch der Ausblick auf 2023 ist düster.
Die deutsche Bauindustrie rutscht schon 2022 in die Rezession. Das hören FUCHSBRIEFE aus der Branche, in der sich das Lagebild innerhalb von nur zwei Monaten um 180 Grad gedreht hat. Während die Zeichen im Januar noch auf eine Fortsetzung des jahrelangen Bau-Booms standen, fallen die Bauunternehmen nun in ein tiefes Konjunkturloch.

In der Rezession

Für das laufende Jahr erwarten die Bauunternehmen nur noch ein Wachstum von Null bis -2%. Und das ist schon eine optimistische Momentaufnahme. Denn diese Prognose beruht auf der Annahme, dass sich die Lieferengpasse und saftigen Preissteigerungen bei Baustoffen und Energie nicht weiter verschärfen. Wir halten diese Hoffnung allerdings für zu optimistisch. Der aktuelle Einbruch hat zudem eine hohe Dynamik. Noch im Januar hat die Bauindustrie ein nominales Plus von 5,5% erwartet, real waren es 1,5%. Der Inflations-Galopp und die Lieferschwierigkeiten bringen diese Zahlen nun zum Einsturz. 

Abwärts-Beschleunigung im nächsten Jahr

Voll treffen wird der wirtschaftliche Abschwung die Bauindustrie aber erst 2023. Das erwartet die Branchen heute schon selbst. Denn es kommen einige negative Faktoren zusammen, die sich im Laufe der Zeit verstärken werden. Zu den steigenden Materialpreisen kommen noch die kletternde Zinsen hinzu. Die führen, in Kombination mit steigenden Baukosten, bereits dazu, dass geplante Bauvorhaben in die Zukunft verschoben werden. Etliche Bauvorhaben werden auch gecancelt, wird uns berichtet. Die Zahl der Baugenehmigungen ging im ersten Quartal 2022 ebenfalls schon um 3,6% zurück - mit wachsender Dynamik (März: -8,9%)

Bisher retten vor allem laufende Aufträge die Bauindustrie vor noch schlechteren Zahlen. Aber auch das ist nicht in Stein gemeißelt. Da den Unternehmen die Preise weglaufen und die Kalkulationen "wackeln", könnte es auch noch zu Stornos seitens der Unternehmen kommen.

Festpreise adé

Darum werden neue Bauverträge nur noch mit Preisgleitklausel abgeschlossen. Das macht fast jedes zweite Unternehmen bereits so (45%), so der Hauptverband der Bauindustrie. Nur so lassen sich die steigenden Preise überhaupt bewältigen. Der Preis für Betonstahlmatten stieg um 70,4%, Bitumen für den Straßenbau um 45,3% innerhalb eines Jahres. Die Materialkosten in der Baubranche sind bereits 2021 um 9,4% gestiegen, hinzu kamen Arbeitskosten mit 3,3%.

Für Bauherren sind solche Preisgleitklauseln ein erhebliches Risiko. Und auch die öffentlichen Hand wird die drohende Rezession der Branche nicht auffangen. Im Gegenteil: Die Gemeinden vergeben weniger Aufträge an Bauunternehmen. Bereits im Januar und Februar gingen die Aufträge zurück.
Fazit: Die Bauindustrie ist in die Rezession gerutscht. Ursache ist ein Mix negativer Faktoren wie Planungsunsicherheit, Preissteigerungen, Lieferprobleme und Zinsanstieg. Diese Rahmenbedingungen werden sich nicht zügig bessern.
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