Angebot bei Mais und Weizen sinkt
Die Lage am Getreidemarkt spitzt sich weiter zu. In seinem vorige Woche Donnerstag veröffentlichten Bericht zum Getreidemarkt hat der International Grains Council (IGC) die Prognose für die weltweite Getreideernte 2022/23 um 24 Millionen auf 2.251 Millionen Tonnen nach unten revidiert. Etwa die Hälfte der Abwärtsrevision entfiel dabei auf Mais (minus 13,4 Mio. Tonnen auf 1.184 Mio. Tonnen), während die Prognose für Weizen um elf Millionen auf 769 Millionen Tonnen reduziert wurde.
Der Maismarkt soll in der Folge ein Angebotsdefizit von 16 Millionen Tonnen aufweisen. Der Weizenmarkt dürfte mit etwa elf Millionen Tonnen unterversorgt sein. Die Maisvorräte in den wichtigsten Exportländern sollen dennoch unverändert bei 56 Millionen Tonnen liegen, die Weizenvorräte dagegen um sechs Millionen auf 60 Millionen Tonnen sinken.
Weltweit ist mit sinkenden Ernteerträgen zu rechnen
Auch der Blick auf einzelne Länder zeigt, dass mit deutlichen Preissteigerungen bei Agrarrohstoffen zu rechnen ist. Bei Mais gab es eine Abwärtsrevision der US-Ernte um rund neun Millionen Tonnen. Auch die Maisernte in Argentinien wurde rund drei Millionen Tonnen niedriger angesetzt. Die vom IGC erwartete Maisernte in der Ukraine wird auf 19 Millionen Tonnen geschätzt. Das wären 23,5 Millionen Tonnen weniger als im Vorjahr. Die Prognose für Mais-Exporte aus der Ukraine wurde um gut sechs Millionen Tonnen gesenkt. Der Krieg in der Ukraine dürfte demnach die ukrainischen Exporte auch im kommenden Erntejahr stark beeinträchtigen.
Bei Weizen gab es die größte Abwärtsrevision für Indien. Hier soll die Ernte gut sechs Millionen Tonnen geringer ausfallen als bislang erwartet. Die Ernte in den USA wurde drei Millionen Tonnen niedriger angesetzt. Eine deutliche Aufwärtsrevision gab es für Russland. Die dortige Ernte soll sich auf 85 Millionen Tonnen belaufen und damit rund zehn Millionen Tonnen höher liegen als im Vorjahr.