Recyclebare Rotorblätter erfunden
Siemens Gamesa löst mit recyclebaren Rotorblättern ein zentrales Problem der Windkraftbranche. „RecyclableBlade“ wurde zuerst für Offshore-Anwendungen zur Marktreife gebracht, steht nun aber auch zur kommerziellen Onshore-Nutzung zur Verfügung.
Auf Anfrage von FUCHSBRIEFE erklärt der spanische Windkraftbauer Siemens Gamesa, dass „das Marktpotenzial enorm ist, da die Nachfrage nach recyclebaren Windturbinenblättern aufgrund von Deponieverboten und verschärften Ausschreibungsregeln in mehreren Ländern schnell steigen könnte.“ Laut Eigenaussage ist Siemens Gamesa aktuell das einzige europäische Unternehmen, „das eine kommerziell einsatzbereite recycelbare Blattoption anbietet.“
Energieunternehmen wollen nachhaltige Rotorblätter trotz höherer Preise
Zu den genauen Kosten halten sich die Spanier gegenüber FUCHSBRIEFE bedeckt. Sie sprechen von steigenden Kosten „im begrenzten Maße“ gegenüber konventionellen Rotorblättern und wollen genaue Zahlen nicht bekannt geben. Allerdings sprechen die Bestellungen der Gamesa-Kunden RWE (Deutschland), EDF Renewables (Frankreich), wpd (Deutschland) und Vattenfall (Schweden) dafür, dass der Preis einer kommerziellen Nutzung nicht im Weg steht.
Die Recyclebarkeit einer Windturbine liegt durch RecyclableBlade nun im Bereich zwischen 90% und 95%, so Siemens Gamesa. Die neuen Rotorblätter verwenden ein spezielles Harzsystem, das die verschiedenen Komponenten zusammenhält. Mittels einer milden Säurelösung können sie am Ende der Laufzeit voneinander getrennt werden. Im Anschluss sollen die Komponenten in den Branchen Automobil, Bau und Konsumgüter weiterverwendet werden.