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US-Demokraten unterstützen Republikaner-Kandidaten

Biden will Trump als Gegner

Donald Trump hält eine Wahlkampfrede. © Christopher Brown / ZUMAPRESS.com / picture alliance
Die Demokratische Partei fährt eine waghalsige Wahlkampf-Strategie. Sie unterstützt massiv Kandidaten der Republikaner, um ihren Wunsch-Gegner zu bekommen. Denn die Demokraten hoffen darauf, dass Donald Trump erneut ins Rennen geht. Gegen den errechnen sie sich die größten Siegchancen.

Die US-Demokraten wollen, dass der Republikaner und Ex-Präsident Donald Trump nochmal für die Wahl zum US-Präsidenten kandidiert. Je eher desto besser. Entsprechende Meldungen erreichen uns aus Washington. Umfragen zeigen, dass dem amtierenden demokratischen Präsidenten Joe Biden die besten Chancen zur Wiederwahl bei einer Neuauflage seines Duells gegen Trump eingeräumt werden. Gegen gemäßigtere republikanische Kandidaten, etwa den Gouverneur von Florida Ron DeSantis, sehen Bidens Siegchancen deutlich schlechter aus.

Demokratische Gelder für republikanische Kandidaten

Inzwischen brodelt die Gerüchteküche, dass die Demokraten eine Kampagne Trumps aktiv unterstützen könnten. Das klingt absurd – Unterstützung für den Gegner – ist aber eine demokratische Wahlkampfstrategie. Die Democratic Governors Association (DGA) hat etwa in Maryland die Kampagne des Trumpisten Dan Cox mitfinanziert, in dem sie Anzeigen im Wert von 1 Mio. US-Dollar schaltete, um Cox zum republikanischen Kandidaten für die Gouverneurswahlen zu machen. Cox gewann die Vorwahlen am Dienstag (19.07.). Das macht laut Umfragen einen Sieg der Demokraten in Maryland nun sehr wahrscheinlich. Nach dem gleichen Muster unterstützte die DGA auch die Republikaner Darren Bailey in Illinois, Joe O‘Dea in Colorado, Kari Lake in Arizona und Doug Mastriano in Pennsylvania.

Bisher ist eine finanzielle Unterstützung der Trump-Kampagne durch die Demokraten nicht bekannt. Demokratische Kritiker der DGA-Spenden erinnern mahnend an Trumps Wahlsieg 2016 gegen Hillary Clinton und die Verantwortungslosigkeit angesichts der offenkundigen Demokratiefeindlichkeit Trumps mit dem sprichwörtlichen Feuer zu spielen.

Demokraten hoffen auf die frühe Bekanntgabe

Dass Donald Trump wieder antritt, gilt als sicher. Er selbst sagte in einem Interview, dass die entscheidende Frage für ihn nur noch der Zeitpunkt der Ankündigung sei. Aus Sicht der Demokraten wäre die Bekanntgabe noch vor den Midterms (08.11.22) wünschenswert. Das hat drei Gründe:

  1. Ein offenkundig demokratiefeindlicher Ex-Präsident der Republikaner (Stichwort: Erstürmung des Kapitols) könnte eine Wende in den Umfragen zugunsten der Demokraten auslösen.
  2. Das Feindbild Trump lenkt von der Schwäche Joe Bidens und der Schwäche der demokratischen Partei ab. Denn die Demokraten haben ein riesiges Personal-Problem: Laut Umfragen ist „Sleepy Joe“ tatsächlich ihr aussichtsreichster Kandidat für die Präsidentschaftswahlen in zwei Jahren.
  3. Die Demokratische Partei kann mit einem enormen Zustrom an Spendengeldern aus Wirtschaft und Zivilgesellschaft rechnen, die allesamt einen Wahlsieg Trumps verhindern wollen.

Wahlkampfstrategen machen den Demokraten allerdings wenig Hoffnung. Am wahrscheinlichsten ist, dass Trump bis zur Verkündigung seiner Kandidatur die Midterms abwarten wird, die Republikaner eine Blockademehrheit im Kongress erringen werden und die USA danach innenpolitisch unregierbar sind, während die gesellschaftliche Polarisierung wieder Fahrt aufnimmt.

Fazit: Das Kalkül, radikale Gegner zu stärken, um die eigenen Sieg-Chancen zu erhöhen, ist riskant. Geht dieser Plan nach hinten los, heißt der kommende US-Präsident wieder Donald Trump.
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