China bastelt am Petro-Yuan
China versucht, dem Dollar im Weltwährungssystem Konkurrenz zu machen. Für den Greenback könnte es nun langsam eng werden. Denn China hat mit wichtigen Ölförderländern im Nahen Osten darüber verhandelt, mehr fossile Brennstoffe zu kaufen - und diese in Yuan abzurechnen.
Der US-Dollar verliert langsam, aber sicher, seine globale Vormachtstellung als wichtigste Weltwährung. Dieser Trend setzt sich - unter kurzfristigen Schwankungen - zwar schon Jahre fort. Im Jahr 2023 dürfte er sich aber voraussichtlich beschleunigen.
China will einen Petro-Yuan etablieren
Katalysator für die veränderten Machtgleichgewichte auf Seiten der Währungen sind die strukturellen Änderungen auf den Märkten für fossile Rohstoffe. Insbesondere die Verschiebungen zwischen Russland und China im Öl- und Gasgeschäft werden auf den Dollar zurückwirken und ihn schwächen, da beide Länder nicht mehr in Dollar abrechnen wollen (FB vom 02.1.23).
Der Hauptakteur ist aber das Reich der Mitte, das seine Fühler auch in den Nahen Osten ausstreckt. Insbesondere die forcierte Orientierung Chinas in Richtung Arabische Halbinsel beim Einkauf von Öl und Gas wird den Greenback langfristig schwächen. Im Dezember hatte sich Chinas Staatschef Xi Jinping mit Saudi-Arabien und den Vertretern der Golf-Kooperationsstaaten getroffen. Bei dem Meeting ging es um eine langfristige strategische Zusammenarbeit und darum, dass China deutlich mehr Öl von diesen Ländern kauft - und vor allem in Renminbi bezahlt.
Fazit: China strebt schon lange danach, die Vormachtstellung des US-Dollar im Weltwährungssystem anzugreifen. Die Kooperation mit Russland, dem Iran, Brasilien ist die Basis dafür. Gelingt Peking auch, den Nahen Osten in sein System einzubinden, wird neben dem Petro-Dollar ein starker Petro-Yuan als Konkurrent heranwachsen.