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Längere Laufzeiten, günstigere Zinsen und Schuldenerlass

China wird zur IWF-Alternative

Chinesische Drachen. © Videowok_art / Getty Images / iStock
Mit seiner Kreditvergabe sichert sich das Reich der Mitte Einfluss in vielen Schwellenländern. Jüngstes Beispiel ist Ecuador. Weitere Länder drängen bereits auf ähnliche Schritte. Das folgt einer größeren Strategie.
Chinas betreibt eine verdeckte Staatsfinanzierung von Schwellenländern und baut ein Gegensystem zum Internationalen Währungsfonds (IWF) und zur Weltbank auf. Aktuellstes Beispiel ist Ecuador. Das Land hat eine Umstrukturierung seiner Schulden bei chinesischen Banken erreicht. Die Regierung in Quito kündigte an, dass die Chinesen ihnen bis 2025 einen Schuldenerlass von 1,4 Mrd. US-Dollar genehmigen. Die Laufzeiten bei der China Development Bank werden bis 2027 und bei der Eximbank bis 2032 verlängert. Zudem wurden die Zinssätze gesenkt.

China sichert sich Einfluss

China kalkuliert solche (Teil)Kreditausfälle bewusst ein. Denn Peking sichert sich mit seiner Kreditvergabe langanhaltend weiteren Einfluss. Die Kreditgeber aus Fernost wollen sich einerseits besserstellen als westliche Gläubiger. Damit entsteht eine Konkurrenz etwa zum IWF. Dadurch betreibt Peking eine indirekte Staatsfinanzierung und rettet die Staaten durch die Verlängerung der Laufzeiten vor dem Bankrott. Ein Schuldenerlass wie im Falle Ecuadors ist dabei ohnehin die Ausnahme.

China kauft sich mit den Krediten - und seinem Entgegenkommen - neben Rohstoffen auch Einfluss. Dafür gibt es einige konkrete Beispiele. So wurde 2015 in Argentinien ein chinesisches Staudammprojekt nach Druck aus Peking mit Verweis auf die Kredite "durchgedrückt". Der damalige Präsident Mauricio Macri hatte sich im vorangegangenen Wahlkampf noch dagegen ausgesprochen. Um Bodenschätze und Land geht es auch in Afrika. Zudem soll das Abstimmungsverhalten dieser Länder in internationalen Organisationen wie der UN beeinflusst werden.

Nächste Kandidaten kündigen sich an

Weitere Länder drängen bereits auf die Umstrukturierung ihrer Kredite. Inflation, Dollar-Aufwertung, Abwanderung, Versorgungsengpässe (z.B. Weizen) und Kapitalabflüsse bringen viele Entwicklungsländer in Schieflage. Sri Lanka hat jüngst ein Gipfeltreffen mit seinen Hauptschuldnern China, Japan und Indien angekündigt. In Afrika stehen Länder wie Angola, Äthiopien, Sambia, Kenia oder Nigeria hoch bei den Chinesen in der Kreide. In Südamerika bereitet vor allem die Verschuldung Argentiniens Sorgen. Das ist ebenfalls ein starkes Motiv, warum Buenos Aires in die BRICS will (FB vom 15.09.2022). Ähnlich geht es Peru, Chile oder Venezuela.

Fazit: China nutzt die angespannte Lage in den Schwellenländern, um diese enger an sich zu binden. Langfristig baut das Land damit sukzessive einen Gegenpart zu den großen Institutionen IWF und Weltbank auf.
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