CO2-Preis spaltet Wirtschaft in Europa
Steigende CO2-Kosten wird die wirtschaftliche Kluft zwischen West- und Osteuropa vertiefen. Das zeigen Berechnungen des IfW, Institut für Weltwirtschaft, Kiel. Demnach wird bei einem um 44 Euro (entspricht 50 USD nach aktuellem Kurs) gestiegenen CO2-Preis das BIP der Länder Zypern um 0,18%, in Belgien um 0,18%, den Niederlande um 0,16% und Irland um 0,12% steigen.
Besonders profitieren Länder, deren Wirtschaft stark auf Dienstleistungen beruhen
Diese Länder profitieren davon, dass ihre Wirtschaft vor allen Dingen auf Dienstleistungen beruht. Sie stößt deshalb wenig CO2 aus. In geringem Maß würden Schweden (+0,04%) und Finnland (+0,08%) profitieren, die schon länger CO2-Preise eingeführt haben und deren Wirtschaft daher schon recht emissionsarm ist. Deutschland muss mit geringen BIP-Verlusten rechnen (-0,017%).
Die Wirtschaft Osteuropas wird schrumpfen
Die großen Verlierer sind die Staaten Osteuropas. Sie werden versuchen, sich höhere Emissionsminderungen politisch abkaufen zu lassen. Stärkere Rücknahmen von CO2-Zertifikaten wurden in der EU immer wieder diskutiert, um die Preise zu erhöhen und die Emissionen schneller zu senken. Lettland müsste mit einem BIP-Rückgang um 0,52% die höchsten Wirtschaftseinbußen durch einen um 44 Euro gestiegenen CO2-Preis hinnehmen. Es folgen Polen (-0,36%), Bulgarien (-0,30%), die Tschechische Republik (-0,24%) und Ungarn (-0,24%). Bei um mehr als 44 Euro steigenden Preisen sinkt das BIP noch stärker.
Fazit: Die Osteuropäer in der EU werden mit den steigenden CO2-Preisen am meisten verlieren. Daher werden sie sich höhere Emissionsziele in einem Kuhhandel gegen andere Vorteile abkaufen lassen.