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Deutschlands Banken droht ein Kreditsturm

Energiepreise erhöhen das Ausfallrisiko von Krediten

© gopixa / Getty Images / iStock
Das Risiko einer neuen Finanzkrise ist weiterhin akut. Die Wirtschaft gleitet in die Rezession, die Finanzierungskosten steigen und neue, bislang wenig beachtete Faktoren, belasten die Banken zusätzlich. Wie sind die weiteren Perspektiven?

Über den deutschen Banken braut sich ein heftiger Kreditsturm zusammen. Steigende Zinsen, die mehr Druck ausüben, als öffentlich kommuniziert wird (FB vom 20.03.2023) und die beginnende Rezession sind schon bekannte Risiken für die Banken. Auch die deutliche Abkühlung auf dem Immobilienmarkt belastet die Geldhäuser akut (geringere Beleihungswerte, Risiko der Überschuldung von Kreditnehmern, wachsendes Risiko der Zinstragfähigkeit bei Anschlussfinanzierungen).  

Die hohen Energiepreise kommen als relevantes Ausfallrisiko für die Banken hinzu. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Demnach erhöhen die stark gestiegenen Energiepreise die Ausfallrisiken bei Unternehmenskrediten messbar. Das allein führt zwar nicht direkt zu einer neuen Bankenkrise, so das Fazit der IW-Studie. Die hohen Energiepreise reduzieren aber die dauerhaft Fähigkeit von Unternehmen, Kredite aufzunehmen oder zu bedienen. Das kann für Banken zu einem Problem werden. 

Kreditbelastungen durch Energiekrise

Bei den Großbanken wiegt der Einfluss besonders schwer. Die haben zwar nicht überdurchschnittlich viele Kredite an Unternehmen besonders energieintensiver Branchen vergeben (z.B. Chemie, Glas & Keramik, Metall). In diesen Branchen sind Förderbanken, Landesbanken und Regionalbanken gemessen an den Kreditvolumina stärker vertreten.

Die Großbanken sind durch relativ geringe Eigenkapitalquoten aber besonders anfällig. Bei ihnen liegt diese durchschnittlich nur bei 2,9%, bei den Landesbanken sind es hingegen 4,8% und 5,3% bei den Förderbanken. Genossenschaftsbanken und Sparkassen weisen eine Eigenkapitalquote von 8,7% aus. Hinzu kommt: Die Großbanken sind das einzige Segment, das derzeit eine negative Eigenkapitalrentabilität aufweist (-2,3%). Kommt es zu Ausfällen, dürfte dies bei den Großbanken daher stärker durchschlagen.

Sicherheitspuffer und langfristige Aussichten

Ein Sicherheitspuffer für diese Geldhäuser sind zumindest die hohen Eigenkapitalquoten der energieintensiven Branchen (z.B. Chemie 30%, Metall 34,9%). Im Bauhauptgewerbe (20,1%), Kfz-Handel (23,6%) und im Fahrzeugbau (25,4%) liegen sie deutlich niedriger. Das IW erwartet darum, dass es bei den energieintensiven Unternehmen eher zu Verlagerungen ins Ausland als zu Schieflagen kommt. Diesen Prozess beobachten FUCHSBRIEFE bereits jetzt.

Für die Banken bleibt das Umfeld darum trotz steigender Zinsen schwierig. Die Geldhäuser können die steigenden Zinsen zwar sukzessive weitergeben und so ihre Einnahmen im Kreditgeschäft erhöhen. Die wachsenden finanziellen Belastungen der Unternehmen, nun auch auf der Energieseite, schränken deren finanzielle Leistungsfähigkeit aber dauerhaft ein. Auch diese Konstellation ist ein Argument dafür, dass Deutschland eine langwierige Stagflations-Phase bevorsteht (FB vom 25.05.2023).

Fazit: Das in der Breite gestiegenen Niveau der Energiekosten wird für die Banken zu einem relevanten Kreditausfallrisiko. Unternehmer sollten einkalkulieren, dass die Geldhäuser in der Kreditprüfung stärker auf den Einfluss der Energiepreise in der Wirtschaftlichkeitsrechnung achten werden.
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