Australien muss sich auf eine "neue Phase einstellen"
Hohe Inflation belastet die Wirtschaft
Einer der Inflationstreiber in Australien sind inzwischen die Mieten. Die steigen neben den Energiekosten auch durch die hohe Zuwanderung. 400.000 Einwanderer werden für 2023 erwartet - 25 Mio. Menschen leben aktuell in Australien. Der Vorschlag von Notenbankchef Philip Lowe, die Australier sollten Zimmer an Mitbewohner vermieten, kam beim Aussie-Publikum nicht gut an.
Gleichzeitig warnt Australiens Regierung davor, dass die Wirtschaft ihren Höhepunkt erreicht haben könnte. So meint Steven Kennedy, Staatssekretär im Finanzministerium, dass die Wirtschaft sich auf eine neue Phase einstellen sollte. In der dürfte das Wachstum gering sein, während Inflation und Leitzinsen hoch blieben (Stagflation).
Anlagechancen in Australien
In diesem Umfeld sehen wir gute Chancen für eine Aufwertung des Aussie-Dollars. Das gilt sowohl gegenüber dem Euro als auch gegenüber dem US-Dollar. Da wir nicht mit einem Zahlungsausfall Australiens rechnen, halten wir AUD-Staatsanleihen für aussichtsreich, fokussieren aber auf Kurzläufer. Recht sicher erscheint uns die noch bis August 2024 laufende Anleihe des Bundesstaates New South Wales (ISIN: AU 3SG 000 041 7), die bei einem Kurs von 101% und einem Kupon von 5% mit einer Rendite von 4,098% p.a. winkt.
Am Aktienmarkt raten wir dazu, selektiv vorzugehen. Wir bevorzugen langfristig Rohstoffwerte wie z.B. BHP (ISIN: AU 000 000 BHP 4) oder Fortescue Metals (ISIN: AU 000 000 FMG 4), die von der Energiewende profitieren werden. Bank-Aktien wie die Commonwealth-Bank (ISIN: AU 000 000 CBA 7) sind angesichts steigender Zinsen strukturell ein Kauf.