Der Dollar bleibt in der Vorhand
Die US-Fed hat in dieser Woche erneut ihren Willen bekräftigt, die Inflation zu stoppen. Nicht zuletzt mit einem 0,75%-Zinsschritt auf eine Fed-Fund-Rate von 3,75% bis 4%. Jerome Powell, der Vorsitzende der US-Notenbank, sagte, dass die Zinssätze stärker als prognostiziert steigen würden. Der Weg dorthin werde jetzt über mehr kleinere Zinsschritte führen. Das endgültige Zinsniveau werde aber voraussichtlich höher sein als zuvor erwartet. Das hat deutlich mehr Nachdruck als es sich die Vertreter im EZB-Rat mit Christine Lagarde an der Spitze bisher zutrauen.
Unsere Erwartungen: Der US-Leitzins dürfte in der Spitze oberhalb der bisher meist genannten 5% landen, in Europa bei 3%. Das hat für die USA einen großen Vorteil: Die Fed schafft sich so das nötige Pulver, um bei einer deutlichen Abschwächung der US-Wirtschaft wieder mit Zinsabsenkungen eingreifen zu können. Der zögerlichen EZB ist das nicht möglich. Dabei hätte es die Eurozone nötiger als die USA.
Die Zeit der Super-Niedrigzinsen kommt in diesem Jahrzehnt nicht zurück
Europas Wirtschaft steuert, angeführt von Deutschland, im 4. Quartal dieses und dem 1. Quartal nächsten Jahres auf eine Rezession zu. Der Abschwung in den USA verläuft bislang deutlich milder. Selbst, wenn es kommende Woche zu einer Verschiebung der Mehrheitsverhältnisse im US-Kongress hin zu größerem Einfluss der Republikaner im US-Kongress kommen sollte, wird das nichts am kurz- bis mittelfristigen Ausblick ändern.