Eurozone liefert schwache Signale
Die jüngste Handelsbilanz der Eurozone per Februar weist mit 19,5 Mrd. Euro einen gewachsenen Überschuss aus (Vormonat 17,4 Mrd. Euro). Der Grund: Die Importe sanken stärker (-2,7% zum Vormonat) als die Exporte (-1,4%).
Das sinkende Volumen ist für die handelsorientierte Eurozone ein Signal der Abschwächung. Hinzu kommt die erneut rückläufige Industrieproduktion (-0,3% zum Vorjahr). Zudem sackte der ohnehin schwache Einkaufsmanager-Index für die Industrie mit 47,5 Punkten noch tiefer unter die Wachstum signalisierende Linie bei 50 Punkten.
Wachstum fällt wohl noch geringer aus als erwartet
Die von 1,5% auf 1,4% minimal zurück gegangene Inflationsrate deutet ebenfalls auf Schwäche. Das löst einige Befürchtungen aus, dass sich die bereits reduzierten Wachstumserwartungen der EZB als zu optimistisch erweisen könnten und die in der aktuellen EZB-Projektion ab Herbst vorgesehene Belebung nicht stattfindet. Dann würde neue monetäre Stützung gebraucht über die bereits geplanten LTROs der EZB hinaus.
Diese Befürchtungen sind aber übertrieben. Die starken Wachstumszahlen aus China (vgl. Artikel) liefern ein gewichtiges Gegenargument, zumal der für die Eurozone wichtige Außenhandel im Jahresvergleich klar im Plus steht (Exporte +4,4%, Importe +4,0%). Den zweifellos vorhandenen Schwachpunkten stehen Stärken gegenüber. Vor allem der private Konsum ist unverändert kräftig. Die Zinsseite bleibt allerdings schwach und bremst den Euro weiterhin.
Fazit: Wir erwarten einen leicht nachgebenden Trend des Euro gegenüber Dollar und Yen. Der Euro ist als Anlagewährung eher unattraktiv und nur aus Sicherheitsgründen akzeptabel.