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Larry Summers macht Märkte nervös

Inflation wieder in aller Munde

Steigende Inflationsraten in USA und der Eurozone: Sind das Eintagsfliegen oder müssen wir damit rechnen, dass sie jetzt dauerhaft anziehen? Ein US-Ökonom hat diesbezüglich die Märkte nervös gemacht.

Wir hatten das Thema in unserer Weihnachtsausgabe auf die Agenda für 2021 gesetzt – jetzt ist es da: Die Inflationsdebatte flammt auf. Und zwar mit Macht. Aktuell sind es nicht die üblichen Verdächtigen, die die Märkte beunruhigen. Sondern mit Larry Summers ein Ökonom, der bisher eher abwiegelte. Er sagte: "Es besteht die Möglichkeit, dass makroökonomische Anreize ... Inflationsdruck auslösen, wie wir ihn seit Generationen nicht mehr gesehen haben, mit Konsequenzen für den Wert des Dollars und die finanzielle Stabilität."

Summers‘ Befürchtung: Joe Biden wird übermütig. Er tut in Sachen Wirtschaftsstimulierung zu viel des Guten. Der neue US-Präsident geht bekanntlich in die Vollen und hat das Trump‘sche Stimuluspaket mal eben von 900 Mrd. auf 1,9 Billionen Dollar nach oben geschraubt. Das muss erst mal verdaut werden. Und das ist schlecht. Zumal sich die Fed festgelegt hat: Keine Zinserhöhung in den kommenden drei Jahren.

Notenbanken sind die Hände auf lange Sicht gebunden

Allgemein herrscht die (nachvollziehbare) Erwartung, dass den Notenbanken geldpolitisch durch die zum Teil sehr hohe Staatsverschuldung auf lange Zeit die Hände gebunden sind. Ein vorsichtiger Rückzug aus den Anleihekäufen ist bei der Fed schon zweimal gescheitert.

In der Eurozone messen wir gerade einen Rekordanstieg der Kerninflation (ohne Energie und Lebensmittel) um 1,2 Prozentpunkte. Innerhalb eines Monats ging es nach erster Schätzung von Eurostat von 0,2% im Dezember auf 1,4% im Januar hoch. Die Inflationsrate selbst stieg von -0,3% auf 0,9%. Und das im Lockdown. Die deutsche Rückkehr zu den alten Mehrwertsteuersätzen war hier nicht ausschlaggebend.

Nachholschub mit inflationärer Wirkung

Die Märkte fragen sich: Was wird erst los sein, wenn Wirtschaft und Verbraucher wieder von der Leine gelassen werden? Wenn im Frühjahr Verbraucherdienstleistungen nachgefragt und nachgeholt werden? Die fiskalischen Stimuli aus Europa und dem ausgabenfreudigen Kabinett durchschlagen? Ein Teil der zuletzt hohen Sparquote in Reisen umgesetzt wird?

Hinzu kommt die „demografische Last“. Sie wird sich mittelfristig insbesondere in der 2. Hälfte des Jahrzehnts bemerkbar machen. Die jetzt laufend aus dem Berufsleben ausscheidenden geburtenstarken Jahrgänge können nur schwer ersetzt werden. Arbeitskräftemangel aber wirkt sich auf die Löhne und die wiederum auf die Sozialabgaben (Renten) aus.

Fazit: In den Märkten scheint sich die Erwartung von Inflation festzusetzen. Die Renditen von Staatsanleihen ziehen an. In den USA erfolgte der Dreh bereits im vergangenen Sommer. Im August brachten zehnjährige US-Staatsanleihen eine Verzinsung von 0,51%. Jetzt sind sie bei 1,18% angelangt. Das ist historisch nicht viel. Aber der Trend zählt. 1,5% zur Jahresmitte werden es sicherlich.

Empfehlung: Bondsinvestoren, die Anleihen zu historischen Höchstkursen gekauft haben, müssen sich auf fallende Kurse einstellen. Empfehlung: Verkaufen. Aktieninvestoren bleiben in Hab-Acht-Stellung und nehmen Gewinne mit. Edelmetalle bleiben gefragt, ebenso Ersatzwährungen wie der Bitcoin.

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